Kaum hatten iranische Sprecherinnen den Abschuss der Ukrainischen Maschine vermeldet, lenken die Mullahs unseren Blick auf die Frauen Schach-Weltmeisterinnenschaft. Die iranische Schiedsrichterin Shohreh Bayat war in ihrem Heimatland diffamiert worden, weil sie angeblich kein Kopftuch trug in der Öffentlichkeit. Nachdem die rasende Männlichkeit der Sittenwächter im Iran eine Entschuldigung verlangte hatte (für die weibliche Sünde) und künftig den schwarzen Tschador, legte die Schiedsrichterin das Kopftuch nun tatsächlich ab. Aus Angst vor Strafen irgendwelcher Geisterfahrer, sucht sie sich eine neue Heimat. Beim Stand von 3:3 ziehen die Spielerinnen Ju Wenjun und Alexandra Gorjatschkina nach Wladiwostok um.
weibliche Gesichter
Wenn es wirklich unangenehm wird für Männer, dann erinnern sie sich manchmal, dass es da noch ein anderes Geschlecht gibt, dass etwas anders aussieht und irgendwie ein anderes Image hat: Frauen.
Wenn in einer Gesellschaft wie der iranischen, in der Frauen in der Öffentlichkeit nur unter schwarzen Tüchern geduldet werden, plötzlich die Nachrichtenmeldungen des Tages verlesen und damit überall auf der Welt gesendet und gesehen werden, dann muss schon was passiert sein. In diesem Fall geriet ein ziviles Flugzeug unter „friendly fire“. Ergebnis: 176 Tote.
Das passierte genau nach der Nacht, in der iranische Drohnen US-amerikanischen Stellungen im Irak angegriffen hatten. Wer gab den Befehl zum Abschuss? Ein Mensch oder ein Computer? Also ein Versagen der menschlichen oder der künstlichen Intelligenz? Vielleicht ein Programmierfehler im Algorithmus der iranischen Luftabwehr? Alles schon mal vorgekommen. Genau in der Gegend. Im Juli 1988 war ein iranisches Zivilflugzeug von einem US-amerikanischen Schnellboot – einem Robocruiser – abgeschossen worden….ein Versehen. 290 Tote.
Übrigens sehr spannend geschildert von Yvonne Hofstätter in ihrem Buch „Sie wissen alles. „
Honig für Ministerin
Vier Tonnen Honig für Julia Klöckner: Imkerpaar übergibt Glyphosat-belastete Honigernte an deutsche Agrarministerin
Am Mittwoch, den 15. Januar 2020 um 11 Uhr Ort wollen erboste ImkerInnen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner keinen Honig um den Bart schmieren, viel mehr wollen sie 4 Tonnen mit Glyphosat vergifteten Honig der Ministerin überreichen. Sie hatte ja mal den Satz (Vorsicht Sonntagsrede) geprägt: „Was der Biene schadet, kommt vom Markt.“ Nun ja – Glyphosat schadet erst einmal dem Menschen, deshalb dürfen die ImkerInnen ihren belasteten Honig ja nicht an Menschen verkaufen…. Also ist doch alles gut, oder?
Es gibt allerdings viele Menschen, die diese Form der langsamen Vergiftung satt haben! Die Kampagne „Wir haben es satt“ lädt auch in 2020 zur Grünen Woche nach Berlin ein und natürlich zur Großveranstaltung am Sonnabend, den 18.01.2020, die unter dem Motto steht „Agrarwende anpacken“. Ich würde ergänzen wollen: und nicht länger bei der Vergiftung von Trinkwasser, Lebensmitteln, Tieren und Menschen zu sehen.
In der Presseerklärung heißt es:
„Gemeinsam mit zahlreichen Berufskolleg*innen verleihen sie so ihrer Wut über die verfehlte Agrarpolitik der Bundesregierung Ausdruck.
Sie fordern eine Abkehr von einer intensiven, chemiegestützten Landwirtschaft, in der weiterhin Pestizide in blühende Pflanzen gespritzt werden dürfen – selbst in nächster Nähe zu Bienenstöcken.
Im Fall der Imkerei Seusing aus dem Landkreis Barnim hat der Pestizideinsatz auf den Nachbarfeldern dazu geführt, dass mindestens vier Tonnen ihrer Honigernte so stark mit Glyphosat verunreinigt sind, dass sie nicht mehr verkehrsfähig sind und entsorgt werden müssen. Der Schaden beträgt rund 60.000 Euro und hat das betroffene Imkerpaar in akute wirtschaftliche Existenznöte gebracht. Wer am Ende für den Schaden haftet, ist aufgrund rechtlicher Missstände bisher noch völlig unklar.
Unterstützt werden die beiden Imker von dem „Bündnis zum Schutz der Bienen“, das von der Aurelia Stiftung organisiert wird und zu dem unter anderen der Europäische Berufsimkerverband und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund gehören. Die Organisationen sind auch Teil des Trägerkreises der „Wir haben es satt!“-Demonstration, bei der am 18. Januar wieder Zehntausende für eine Agrarwende auf die Straße gehen werden.
Alle Hintergründe zu dem Fall: www.aurelia-stiftung.de/glyphosat-im-honig
Januar 2020
