Vom Ernst der Lage überzeugen

Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in  Halle hatte – nach eigener Aussage – „große Mühe die Polizei vom Ernst der Lage zu überzeugen“. Die Lage: draußen vor der Tür der Synagoge in Halle versuchte ein bewaffneter Mann mit Helmkamera die Tür aufzusprengen. Die Menschen in der Synagoge konnten via Überwachungskamera verfolgen, wie der Täter sich an der Tür zu schaffen machte und sahen dem schon dem sicheren Tod ins Auge. Er gab dann auf – als die Polizei kam, war er bereits Richtung Landsberg unterwegs. Die Life-Bilder seiner Helmkamera wurden erst nach 30 Minuten gemeldet oder vielleicht erst nach 30 Minuten ernst genommen.
Bemerkenswert war in Halle auch, dass es keine Polizei vor der Synagoge gab. In Berlin stehen vor jeder jüdischen Einrichtung mindestens zwei Polizisten – in Halle nicht – und schon gar nicht an Jom Kippur! In einer Stadt mit ausgeprägten Strukturen, in einem Bundesland mit 25 % AFD im Landtag – kein Wunder.
„Sie können sich ja noch mal melden, wenn der Mann drin ist…..“ solche aufmunternden Sätze kenne ich nur von Frauen, wenn sie von Vergewaltigern bedroht wurden und bei der Polizei um Hilfe baten –  das war in 70ern. Die Polizei Dein Freund und Helfer…..daran scheint sich nicht viel geändert zu haben.

Die Frauen sollen sich nicht…

so anstellen, befindet das überaus kompetente Duo Lufen/Busemann. Die Startblockkameras sind doch nicht so schlimm. Allen Diskussionen um das sogenannte „Upskirting“ zum Trotz. Am Anfang hab ich gedacht, das seien nur ein paar männliche Hirnlose, die Frauen ihre Handykamera zwischen die Beine halten und Fotos machen. Nun aber gibt es ausgerechnet in diesem prüden Doha Kameras in den Startblöcken, die den Sprinterinnen in den Schritt filmen. Und das bei den sowieso schon äußerst knappen  Bikini-Hosen.  Aber es passt zusammen: die einen Frauen in langen Mänteln  und Kopftuch, die anderen halbnackt und dann noch ne Kamera zwischen die Beine halten. Überhaupt die Kameraführung: immer auf den Hintern vor allem nach dem Hochsprung, wenn die Bikinihose hochgerutscht und der halbe Hintern freigelegt ist.
Und beim Weitsprung wird völlig ungeniert zwischen die Beine gehalten und die gut rasierte Intimzone im Bild festgehalten.
Fast alle Sportlerinnen haben reagiert und tragen die größeren Modelle mit Beinansatz  – da rutscht nichts mehr und da lässt sich auch keine  nackte Haut zwischen den Beinen mehr ablichten.
Und Claus Lufen qualifiziert sich zum wiederholten Mal für ne Saure Gurke!

70 Jahre VR China

Das was gerade in Hongkong geschieht, ist der verzweifelte Kampf westlich-orientierter Chinesen um ihr Stückchen vom Glück. Sie wollen nicht unter die digitale Knute der „Prinzlinge“ fallen. Der „Westen“ macht daraus einen Kampf um Menschen- und Bürgerrechte – alles richtig. Allerdings wenn in Europa um Bürgerrechte und Menschenrechte gekämpft wird, dann wird auf alles draufgehauen, was sich zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Dann wird nie dagewesene Gewalt gegen die eigene Bevölkerung angewendet -vor allem im Zusammenhang mit den G20 Treffen. Da wird aus dem Kampf um Bürgerrechte plötzlich schwerer Landfriedensbruch. Da wird weder vor Rechtsbeugung noch vor dem digitalen Pranger zurückgeschreckt  – egal ob in Hamburg oder in Biarritz.
Der Bayerische Rundfunk gab mir zwei Mal Gelegenheit, mich mit chinesischer Geschichte zu beschäftigen: am 4 Februar 2013 wurde meine Sendung zum Boxeraufstand ausgestrahlt und am 15.7. 2013 mein Feature über die Kulturrevolution. Manuskripte können über die Homepage von br Wissen heruntergeladen werden. „70 Jahre VR China“ weiterlesen