20. Juli

Bei der Feier im Bendler Block konnte AKK die Ehrenformation doch schon ganz gut abschreiten – an ihrer Seite dieses Mal die Kanzlerin.
Ich muss bei den Gedenkfeiern zum 20.Juli immer wieder an den Originalton denken, den mir die kürzlich verstorbene Wibke Bruhns ins Mikro sagte.
1954 bei der Gedenkfeier zum 10. Jahrestag des 20. Juli – dem ersten öffentlichen Gedenken – platzte der 16jährigen der Kragen:
„Da saßen diese ganzen schwarzen Witwen und schwarze Witwen deshalb, weil die alle diese schwarzen Schleier hatten, das trug man damals –  die saßen auf harten Stühlen und mir fiel plötzlich auf, dass wahrscheinlich die meisten von denen  in einer ähnlichen finanziellen Situation waren wie meine Mutter, dass die Wiedergutmachung, oder Entschädigung oder wie auch immer das damals hieß, noch nicht durch waren, sondern immer noch ein Prozess und ne Revision und dies und noch jenes, da kriegte ich einen Wutanfall und fing ich an zu schreien im Bendlerblock – zum Entsetzen meiner Mutter – Ich fand es eine solche Heuchelei, ich fand es einfach widerwärtig, dass da so rumgetönt wurde:  von wegen, dass die Deutschen stolz sein könnten darauf, dass diese Männer und Frauen unter ihnen geweilt hätten, aber zahlen wollten sie nicht. Meine Mutter rief mich dann zur Ordnung – und sagte, das gehört sich nicht, ich sagte, das ist richtig – aber es war inhaltlich richtig – das musste sie zugeben.“ 

Das komplette Manuskript der Sendung ist im rbb in der Redaktion Zeitpunkte erhältlich:
Kulturtermin „Hilfswerk 20. Juli 1944“
Autorin: Henriette Wrege, Redaktion: Dörte Thormählen

Die Sozen zum 2.

Die Sozen sind wunderbar! Sie schaffen es immer wieder mich zum Lachen zu bringen. Jetzt also Achim Post. Seines Zeichens MdB und Generalsekretär der SPE. Er hat offenbar festgestellt, dass das Mobbing-Papier mit allerlei alten Diffamierungen gegen Frau von der Leyen nicht wirklich viel Anklang gefunden hat und dass aus der SPE Fraktion eigentlich nur die deutschen SPD’ler  gegen v.d.Leyen stimmen werden. Irgendwie rechnen kann Herr Post doch, denn er hat gemerkt, dass Frau v.d.Leyen seine Stimme gar nicht braucht. Nun ruft er Verrat, weil es genug andere gibt – nämlich die Schmuddelkinder aus der – von Putin finanzierten – rechten Ecke – die die sie übrigens vorgeschlagen haben. Wenn es nach Herrn Post geht, darf niemand sie wählen: einige  Sozen wollen sie nicht, ebenso Grüne und Linke und die Rechten dürfen sie nicht wählen. Und weil Herr Post schon mal was vom weiblichen Masochismus gehört hat, soll Frau v.d.Leyen gleich selbst sagen, dass sie nicht gewählt werden will……! So etwas schreibt ein Generalsekretär der SPE allen Ernstes im TSP.
Worüber soll ich künftig noch lachen, wenn die SPD eines Tages bei Wahlen nicht mehr über die 5 %-Hürde kommt. Schade eigentlich.