Transparenz

Transparenz sieht anders aus, hab ich erst neulich wieder beim Anblick meiner Telefonrechnung gedacht. Ich habe ein 120 Minuten Budget und alles was darüber hinaus geht, muss extra bezahlt werden. So weit, so klar. Aber woher weiß ich, wann mein Budget aufgebraucht ist?  Das Budget soll ein Monatsbudget sein – also vom 1. bis zum letzten Tag des Monats, aber auf der Rechnung erscheint ein anderer Zeitraum, z.B. vom 20. bis zum 19. eines Monats. Das Budget werde dann anteilig berechnet, wurde mir letztens erklärt. Die Telekomkundin hat so keine Chance auf Kostenkontrolle, soll sie wohl auch nicht, dann alles was über dem Budget liegt, wird extra abkassiert und wenn es sich nur um 2 Euro jeden Monat handelt. Kleinvieh macht auch Mist denken sich die Sparbrötchen der Telekom. Da ist es schon nützlich so viel Verwirrung wie nur irgend möglich zu stiften.

§ 218 und kein Ende

Es wurde schon mal offener diskutiert in der Republik über Abtreibungen, „Kinder oder keine“. Inzwischen herrscht wieder das altbekannte Klima der Angst. Tabufrei war die Forderung nach problemloser Abtreibung sowieso nie – da hat sich definitiv nichts geändert. Als es Ende 2010 um die UN Entwicklungsziele  und deren Erreichung ging, hat nicht nur die SPD die Forderung nach niedrigschwelligem Zugang zu sicherer Abtreibung ganz weit hinten und ziemlich verschmiemelt in ihrem Papier auftauchen lassen. Man wollte sich ja nicht den Vorwurf einfangen, man fördere den Kindermord.
Die „Lebensschützer“ haben es geschafft, die Informationen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. Vor lauter Angst wird noch nicht einmal das Thema „Zwangsberatung“ erläutert und die jungen Leute können auf diese Weise nicht nachvollziehen, warum die Alten überhaupt von Zwangsberatung reden, die sie ablehnen. In diesen Beratungen wird nämlich eigentlich nur bei der profa ergebnisoffen informiert, ansonsten wird immer für die Fortführung der Schwangerschaft „beraten“. Das aber darf eine profa-Angestellte heute öffentlich nicht sagen.
Gut dass die FDP-SH sich für die Streichung des § 219a ausgesprochen hat, ob das viel Einfluss auf die Bundestagsfraktion hat, bleibt abzuwarten.
Gut ist auch, dass wir hier in der Nähe der dänischen Grenze leben. In Dänemark ist eine Abtreibung kein Straftatbestand und in den ersten 12 Wochen möglich. So weit sind wir wieder – wir informieren uns über Fahrten ins nicht katholische Ausland!

Der schwarze Fels in der Brandung

Friedrich Merz auf dem Weg zum Ehrenamtler: wer 5000 Euro Tagesgage gewöhnt ist, für den ist das Gehalt des Kanzlers eigentlich nur eine Aufwandsentschädigung. Was er beim deutschen Ableger Blackrock bekommt, dessen AR Vorsitzender er seit 2016 ist, wird sicher noch bekannt werden. Aber auch die diversen Aufsichtsratsvorsitze und -mitgliedschaften (z.B. bei Flughafen Köln/Bonn) tragen ihr Scherflein zum Haushaltseinkommen der Familie Merz bei. Was wohl Goldmann-Sachs dazu sagt, dass Blackrock in Deutschland nach einem politischen Spitzenjob greift? Ganz vergessen habe ich, dass Herr Merz Gründungsmitglied der Initiative für eine neue soziale Marktwirtschaft ist, jener mehr als verdienstvollen Einrichtung der Metallarbeitgeber. Was sagte gestern Christian Ehring: Merz ist wie Vanillemilch von früher: man hat ne tolle Erinnerung, aber wenn man sie heute trinkt, schmeckt sie irgendwie nicht mehr. Na dann, Prost, CDU!