Out of Linnau

Ach ja, als hätte man es nicht gewusst: die EM mit ihren vollen Stadien sorgt für eine rasche Verbreitung der Delta Variante: in Kopenhagen sind 4000 Zuschauer (es sind hauptsächlich Männer) zum Massentest geladen worden. In Finnland, das eigentlich immer niedrige Ansteckungsraten hatte, reichen die EM Spiele in Sankt Petersburg: 86 neue Infektionen bei mindestens 800 Menschen, die ohne Test wieder nach hause gefahren sind. Supi! Mal abgesehen von London, wo mindestens 2000 UEFA Promis ohne Belästigungen durch Corona-Maßnahmen wahrscheinlich aber mit dem Virus im Gepäck, Delta über Europa verbreiten werden.
Mich erinnert das alles an kurdische und orthodoxe Hochzeiten sowie Evangelikale Gottesdienste: der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen. Hauptsache wir laufen bei einer „0“  Inzidenz mit Schnutenpulli rum und halten – noch – Abstand.

Auch bei dieser Meldung weiß die Radiohörerin nicht so genau, ob alles stimmt. Es passt einfach zu schön in die Vorurteilslage und Sicht auf den korrupten Teil des Fußballgeschäfts: 2500 Menschen sollen – nach den UEFA Wünschen – die beiden  Halbfinalspiele und die beiden Finalspiele ohne Corona-Belästigungen ansehen dürfen. Schutzmaßnahmen sind also nur fürs Fußvolk, die hopsi-topsi Tollen sollen ohne diese Firlefanz ins Stadion. Großartig! Getoppt wird das alles nur noch durch das Angebot aus Budapest: bei dem ausverkauften Stadion fallen die  2500 Unkontrollierten so wie so nicht ins Gewicht.
Das Markus Söder München anbietet, Schauplatz des Superspreader-Events zu werden, lässt tief blicken. Damit ist klar gestellt, wer – zur Zeit des Bundeslockdown inklusive Ausgangssperren – der UEFA garantierte, 14500 ZuschauerInnen ins Stadion zu lassen. Die Stadt München und das für Sport zuständige BMI hatten damals behauptet, sie hätten keine Zusage gegeben. Die bayerische Staatskanzlei dagegen schwieg damals sehr laut.
Da rollt nicht nur der Ball. Viel wichtiger ist, dass Kinder und Jugendliche keine Party machen und vor allem nicht zur Schule gehen……!Das sind die Prioritäten der erwachsenen Männer.

Im Netz herrscht Aufregung, weil die reaktionäre Initiative für eine „soziale“ Marktwirtschaft, Annalena Baerbock als Moses mit den 10 Verboten darstellte. Die Metallarbeitgeber waren auch schon mal besser: sie besorgen das PR Geschäft der Grünen. So viel Kleingedrucktes liest doch kein Mensch heute noch. Man sieht nur eine selbstbewusste junge Frau mit irgendwas im Arm.
Also normalerweise werden Frauen in der Politik, wenn sie die Hand nach Männerposten ausstrecken, übler diskriminiert – als jetzt als Moses und dann auch noch vollständig bekleidet.
Ich, für meinen Teil, schätze diese Abzocke der Grünen nicht besonders. Zu den traditionellen 10 Geboten könnten noch 2 hinzugefügt werden: Du sollst nicht in der warmen Stube sitzen und Du sollst nicht mehr warm Duschen.
Denn durch die Verteuerung des Heizöls ziehen die Preise für die anderen Wärmeträger wie z.B. Mais ebenfalls an. Und so darf auch die Kundin von erneuerbaren Energien für ein warmes Haus jedes Jahr 5 % mehr bezahlen. Und das bei konstanten Rentenzahlungen. Schönen Dank auch!