Die göttliche Ordnung

Göttlich ist die Ordnung eigentlich nicht. Viel eher ist es die männliche Ordnung, die – mit Unterstützung von einigen Frauen – sich immer wieder ans Licht der Öffentlichkeit drängt. Egal ob es sich um den Männerstadel bei der CSU dreht oder um die kommunale Ebene. Die Jungs sind gern unter sich und wenn sie nicht gestört werden, dann bleiben sie es auch.
Was die Männerminister der CSU angeht, hat eventuell auch die Industrie ihre Finger im Spiel. Denn der „noch-nicht-Minister“-Scheuer pääpt schon gleich los: „ne blaue Plakette will er nicht“ – wessen Lautsprecher er wohl ist? Aber mit dem doppelten Dobby wird schon nichts anbrennen. Und für’s Publikum wird es genauso öde wie in den vergangenen Jahren: eine einzige Sprachregelung – hat früher schon gereicht, um die Themen des Verkehrsministeriums abzudecken. Super!
In den Kommunen teilen auch die Geschaftelhuber gerne die Gremien unter sich auf. Und Frauen – hm – da weiß man nie, ob die genauso mitziehen wie die Männer, die man kennt.
Auf jeden Fall ist klar,  dass so etwas wie gleiche Teilhabe, auf dem Land ausschließlich als „top-down“ Projekt funktioniert. Das heißt gleichzeitig, dass die Top -Ebene über den Grad der Teilhabe bestimmt. Oij, oij, oij.
Insofern ist die Beteiligung von 20% Frauen auf der DörflerInnenliste für den Gemeinderat zwar mehr als recht und  billig, aber trotzdem musste sie – unter gnädiger Duldung des Chefs – erkämpft werden. Und dass selbst das nur in einer Hinterzimmerkungelrunde gelingen konnte, zeigt die Stärke des  Beharrungsvermögens.
Es gibt einfach zu viele, die von der alten Ordnung profitieren! Und die Profiteure lassen ungern zu, dass am Ast gesägt wird, auf dem sie es sich bequem gemacht haben.