Equal Pay Day

Vom diesjährigen Equal Pay Day bin ich tatsächlich überrascht worden: am 10. März war er nämlich schon. Im vergangenen Jahr war er erst am 17. März. Seit dem Mindestlohn arbeitet sich der EPD Tag für Tag nach vorne. Als ich meinen letzten Beitrag über dieses Thema machte, lag er am 19. März. Und sonst immer rund um den 26.3.! Und nun am 10. März. Der beste Film zu diesem Thema ist nach wie vor: „We want sex“ – der Kampf der Näherinnen  in einer Fabrik von Ford in der Nähe von London. Dort wird klar gemacht, wer alles von der mickrigen Bezahlung der Frauen profitiert: in erster Linie die Unternehmer, aber auch die männlichen Arbeiter haben was davon. ER  bringt auf diese Weise das meiste Geld nach Hause, also hat er auch zu bestimmen. Sie bleibt Zuverdienerin, weil sie schließlich noch dafür sorgen muss, dass ER  gesund und arbeitsfähig bleibt. Und damit die kleinen „Kraftwerke“ (die Frauen) bei den Männer n bleiben, haben sie schon immer weniger Lohn für die gleiche Arbeit bekommen. Nur die Begründungen wechselten mit dem Zeitgeist.
Auch in den ÖRR war das nicht anders. Erst wurde es abgestritten, aber bei näherem Hinsehen tat sich – oh Wunder – die Lücke von 7 % auf, die freie Redakteurinnen weniger an Honorar bekamen als die Männer.

Diese rote Tasche zum EPD, in der Agathe nach ihrem Dummy sucht, hat mir schon viel Freude bereitet. Ich hab u.a. a. immer unser Badmintonnetz drin und einer der männlichen Mitspieler meinte tatsächlich „mit sowas würde er nicht losgehen….“ Da wundert es doch niemanden, dass die Lohnlücke sich so zäh hält.

Mein eigener Fall war so bilderbuchmäßig, dass ich die Geschichte immer gerne erzähle: Männliche Autoren bekamen ohne große Diskussion ein Honorar für die Regie, ich dagegen nicht. Bei mir wurde gesagt, man hätte dafür kein Geld usw. usf. Als ich dann eines Tages gefragt wurde, ob ich einen längeren Beitrag über Equal Pay im öffentlichen Dienst machen wollte, lehnte ich den Auftrag ab mit der Begründung: ich sei selbst betroffen und könnte nicht für die gebotene journalistische Distanz garantieren. Meine Auftraggeberinnen waren einerseits beleidigt und andererseits haben sie dann aber doch beschlossen, dass sich hier was ändern muss – wenigstens solange ich noch da bin. Heute ist die Sendereihe längst weggespart worden und das Kulturradio des rbb nur noch online empfangbar. Und wenn es überhaupt noch Beitragshonorare gibt, dann sind die natürlich für den Ausspielweg „online“ niedriger als früher als wir noch „on air“ waren!

Agathe

Das ist gerade mein Lieblingsbild von Agathe. Da war sie gerade drei Jahre alt. Sie hat sich in fast jedem Krümel Schnee gewälzt. Hier oben im Norden hat sie dann mangels richtigem Schnee mit Raureif vorlieb genommen.

Neujahr 2021

Zum neuen Jahr grüßt die 2-jährige Agathe mit Luftschlangen dekoriert! Gemalt wurde sie von der Berliner Künstlerin Karoline Köppel. Karoline ist als Bildende Künstlerin natürlich auch vom Lock-Down Betroffen: Alle Ausstellungen  und  Verkaufspräsentationen finden nicht mehr statt. Und wer weiß wie lange noch!