Dieses Heimatgedusel im Wahlkampf ist ja dankenswerterweise bald vorbei. Gerade die europäische Geschichte ist voll von Vertreibungen als welchen Gründen auch immer: immer wieder Religion oder gerne auch Volkszugehörigkeit oder aktuell: der Braunkohletagebau und der Autobahnbau . Auf jeden Fall werden – das ist durch die europäische Geschichte immer wieder zu beobachten – Menschen von Haus und Hof vertrieben: kurz aus ihrer Heimat. Und daran sind besonders oft Charaktere beteiligt, die den Begriff Heimat wie eine Monstranz vor sich hertragen.
Zuletzt gesehen im Theater in der Josefstadt: Glaube und Heimat – die Vertreibung der Zillertaler Protestanten durch den katholischen Kaiser Ferdinand I. In Schlesien – genauer im Riesengebirge – durften sie sich ansiedeln. Ihre Nachkommen wurden 100 Jahre später nach 2. WK wieder vertrieben. Wahrscheinlich weil Österreicher und Deutsche irgendwie dasselbe sind oder weil die Erlaubnis zur Ansiedelung vom Preußischen König Friedrich Wilhelm III. kam. Nur die Zillertaler, die nach Chile ausgewandert waren, konnten einigermaßen unbehelligt leben. Mehr unter dem Stichwort Zillertaler bei Wikipedia.