Die 3 von der Autobahn

Auf dem Weg in den Urlaub nach Spanien wurden drei junge Menschen aus Nürnberg am Mittwoch, den 21.8. 2019 an einer Mautstelle nahe der französischen Stadt Biarritz, wo von einen Tag später der G7-Gipfel stattfand, verhaftet und noch in der Nacht in provisorischen Containergerichten aufgrund des Vorwurfs „geplanter Gewalttaten“ zu zwei- bis dreimonatigen Haftstrafen verurteilt, wobei ihnen der Kontakt zu vor Ort verfügbaren Anwälten verwehrt und nur Pflichtverteidiger gestellt wurden, teilt die SDAJ Nürnberg mit. Das „Verbrechen“ der Jugendlichen : sie befanden sich mit Campingausrüstung zur Urlaubszeit auf dem Weg nach Spanien und führten „linksradikale Publikationen“ mit sich.

Ein Zusammenhang mit im Vorfeld durch deutsche Behörden – speziell bayerische – bereitgestellten Listen von „Gefährdern“ ist anzunehmen. Für die Eltern und Freunde verschwanden die 3 einfach von der Bildfläche. Die SDAJ hatte versucht zumindest die deutsche Presse auf den Fall aufmerksam zu machen, aber ohne jeden Erfolg. Wenn berichtet wurde, dann nur in der Version „3 bewaffnete Deutsche in Frankreich verhaftet“ – Dass die Jugendlichen zusätzlich noch ein 5-jähriges Aufenthaltsverbot in Frankreich haben, schmerzt wahrscheinlich nicht so sehr, denn in dieses „gastfreundliche“ Land werden sie so schnell nicht mehr reisen wollen. Klingt alles irgendwie nach G 20 in Hamburg 2017. Bis dahin kannte man willkürliche Verhaftungen aktuell nur aus der Türkei.
Was wäre wohl geschehen, wenn die Jugendlichen auf dem Weg nach Russland verhaftet worden wären?