Vom Ernst der Lage überzeugen

Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in  Halle hatte – nach eigener Aussage – „große Mühe die Polizei vom Ernst der Lage zu überzeugen“. Die Lage: draußen vor der Tür der Synagoge in Halle versuchte ein bewaffneter Mann mit Helmkamera die Tür aufzusprengen. Die Menschen in der Synagoge konnten via Überwachungskamera verfolgen, wie der Täter sich an der Tür zu schaffen machte und sahen dem schon dem sicheren Tod ins Auge. Er gab dann auf – als die Polizei kam, war er bereits Richtung Landsberg unterwegs. Die Life-Bilder seiner Helmkamera wurden erst nach 30 Minuten gemeldet oder vielleicht erst nach 30 Minuten ernst genommen.
Bemerkenswert war in Halle auch, dass es keine Polizei vor der Synagoge gab. In Berlin stehen vor jeder jüdischen Einrichtung mindestens zwei Polizisten – in Halle nicht – und schon gar nicht an Jom Kippur! In einer Stadt mit ausgeprägten Strukturen, in einem Bundesland mit 25 % AFD im Landtag – kein Wunder.
„Sie können sich ja noch mal melden, wenn der Mann drin ist…..“ solche aufmunternden Sätze kenne ich nur von Frauen, wenn sie von Vergewaltigern bedroht wurden und bei der Polizei um Hilfe baten –  das war in 70ern. Die Polizei Dein Freund und Helfer…..daran scheint sich nicht viel geändert zu haben.