Das kleine „r“ und seine großen Folgen

Das Infektionsgeschehen ist jetzt in den Händen von Statistikern und Physikerinnen gelandet. Und was machen die? Sie rechnen mit Hilfe von Computermodellen aus wie sich die Zahlen entwickeln. Zum Beispiel der „r-Wert“: heute bei „1“, schöner ist ein Wert von 0,7 ab da sind angeblich die Infektionswege nachvollziehbar. Um den „r“Wert auf 0,7 zu senken, benötigt man 30%  weniger neue Coronaviren-TrägerInnen. Diese Rechenknechte behandeln Corona genauso wie z.B. die Emissionen von Stickoxiden. Es werden Emissionsklassen erstellt. Zum Beispiel Freizeit (da kommt alles rein, was nicht Wirtschaft oder Bildung ist)  oder Kita und Schule. Kita und Schulen stehen für 30% der Coronaviren. Wer also von 1,0 auf 0,7 runterrechnen will, schließt Schulen und Kitas und ratata und jubdita  und schon wirft der Datenspeicher ein Minus von 30% aus – also einen r-Wert 0,7.
Schulen und Kitas schließen bedeutet u.a.: weniger Kinder,  Jugendliche und Lehrkräfte im ÖPNV. Der ja nun leider, leider als Virenschleuder immer mehr Anerkennung findet.
Bei einem r-Wert von 0,7 halbieren sich die Zahlen wie von selbst in Wochenfrist. Von 200 auf 100 auf 50 auf 25 innerhalb von 4 Wochen. Ein Mirakel. Daran glauben allerdings höchstens die Leute, die dieses Computermodell entwickelt haben. Leidtragende sind die Mütter, die wieder im Retrostyle für die lieben Kleinen Lehrerin und Aufpasserin sind. Und weil man gelernt hat, dass zur Retromutti  natürlich eine Berufstätigkeit nicht passt,  soll die Krankenkasse, die Spendable, das Ausfallgeld zahlen. Gut dass  meine Krankenkasse schon mal die Beiträge um 0,5 % erhöht hat. Da könnten doch alle zufrieden sein….Allerdings gibt es in manchen Familien nicht nur Mutti im Homeoffice sondern auch Papi und nicht alle wohnen in einem 7-Zimmerhaus. Tja, aber das werden die Frauen schon wuppen – da sind Jens Spahns und die Markus Söders dieser Welt echt zuversichtlich.