oder kann das weg? Natürlich kann es weg. Das Artensterben soll ja schließlich flott voran gehen. Und in der konventionellen Landwirtschaft wird alles vermieden, um nicht irgendwo etwas Schützenswertes entstehen zu lassen. Blühstreifen sind einjährig – schnell wieder weg. Damit die Wegränder nicht zu Saumbiotopen werden und niemand auf die Idee kommt, dort zu brüten oder sich als Amphibie aufzuhalten, wird gemäht was das Zeug hält. Möglichst bis auf den blanken Geestboden – ausradiert möglichst mit Wurzeln. Brut- und Setzzeit? War da was? Nicht in landwirtschaftlichen Gegenden. Nicht umsonst ist die Landschaft steril und ausgeräumt: Survival of the fittest! Löwenzahn, Wiesenkerbel (den hassen sie zwar besonders, fördern ihn aber durch ihr blindes Tun), Disteln, Schachtelhalm (der hat ja schon viele Generationen von Menschen überlebt, der wird auch uns überleben).


In den 60iger Jahren galt die autogerechte Stadt als non plus ultra – heute ist es die Trecker- und Güllewagengerechte Landschaft. Deshalb blühen am Ackerrain heute auch nicht Mohn- und Kornblume, sondern violette Disteln! Supi!
Und die grünen Landwirtschaftsministerien – was tun die? Die versuchen zu retten, was noch zu retten ist und stellen sich nicht vor jede Spiere und jeden Lärchensporn.
Schließlich kann man die alten Wiesen(un)kräuter heute alle im gutsortierten Gartenmarkt erwerben – natürlich nicht im Baumarkt, aber dafür im Onlineshop der Biogärtnerei. Ich wundere mich immer, warum ich für Katzenminze und Frauenmantel Geld ausgeben soll – mein Garten voll davon. Giersch und Gundermann habe ich auch mehr als in den grünen Quark passen.
Die Bauern sind schon arm dran, dass sie sich jetzt mit Städtern abgeben müssen, wenn es um die Unkrautbeseitigung geht.