Ausgleich unerwünscht!

Wo soll das alles enden – kann man fragen, aber man bekommt keine Antwort. Es gab und gibt im Nahostkonflikt seit dem 6 Tage-Krieg 1967 keine Lösung ohne den Ethnozid an den Ureinwohnern. Bestand die Bevölkerung Israels bis zum Sommer 1967 überwiegend aus mitte-links orientierten Menschen jüdischen Glaubens, die nichts gegen ein Zusammenleben mit den Palästinensern hatten, änderte sich das schlagartig mit der Besetzung des Westjordanlandes und Ostjerusalems. Beide Gebiete gelten den Orthodoxen als heilig. Und nur sie können die alleinigen rechtmäßigen Bewohner dieser Gebiete sein. Ein Israel ohne Westbank und Ostjerusalem war für religiöse Eiferer ein Land wie jedes andere auch. Da gab es wenig Interesse dort hinzuziehen. Mit dem Ende des 6 Tage-Krieges begann die Einwanderung der orthodoxen Juden vor allem aus den USA und Russland  – die Siedlerbewegung enstand. Fortan galt das Prinzip: Bread out the other side! Den Frauen fiel die Aufgabe zu, möglichst viele Kinder zu kriegen – sowohl kleine orthodoxe Palästinenser als auch kleine orthodoxe Juden. Aus den einen wurden Kämpfer für PLO und Hamas rekrutiert und aus den anderen erwuchsen militante Siedler, die zwar nicht in der israelischen Armee dienten, aber ansonsten gegen Gewalt nichts einzuwenden hatten. Diese Entwicklung gärt seit nun mehr 56 Jahren und kulminierte am 7. Oktober 2023 im Massaker von über 1500 Hamaskämpfern an Israelis, die in der Nähe des Gazastreifens lebten oder z.B. dort ein Friedenskonzert besucht haben. Während die Siedler-Jugendlichen im Westjordanland brandschatzen – mal abgesehen von den täglichen Schikanen der israelischen Armee.
Dazu kommen noch Feinheiten wie die Konkurrenz zwischen Hamas und PLO, das Zerstören der Lebensgrundlagen der palästinsischen Zivilbevölkerung im besetzten Westjordanland und und und. Und nun der Tod (Stand heute über 7000) der Menschen, die seit Anfang Oktober im Gazastreifen eingesperrt sind. Staatsangehörigkeit: unwichtig! Alles Terroristen!
Es gab und gibt in diesem Konflokt nur schwarz oder weiß – nur 1 oder 0 – entweder man ist für einen oder die anderen. Vermittlung unerwünscht. Auch diese Entwicklung gärt schon länger.
Nun beginnen  die „deutschen Rederegeln“ sogar die berufliche Existenz derjenigen zu gefährden, die sich nicht unter die Denkverbote beugen! Auf internationalem Parkett reicht der lange Arm bis in die Vereinten Nationen:  Sogar der Satz, dass der Konflikt nicht im luftleeren Raum entstanden ist, darf nicht gesagt werden und wird von orthodoxen Eiferern mit Rücktrittsforderungen quittiert!

Inzwischen wächst die „Schurkenliste“: u.a. soll sich Elon Musk palästinenser-freundlich geäußert haben. Mal sehen, wer da noch so alles draufstehen wird. Vielleicht ja auch die Universal-Schurken Putin und Assad. Gerade heute wird gemeldet, dass die US-Luftwaffe Ziele in Syrien bombadiert hat: es soll sich um Stellungen der Hizbollah handeln und der Selbstverteidigung der USA gedient haben.
Neben dem Entsetzen steigen auch die Aktienkurse der Rüstungsindustrie!