Berlinale – free Gaza

Am Ende hat die Berlinale Ähnlichkeiten mit der letzten Dokumenta. Wir, die wir uns wider besseren Wissens immer noch für weltoffen und liberal halten, laden Intellektuelle und KünstlerInnen aus aller Welt ein und wundern uns, dass sie nicht automatisch – quasi mit Grenzübertritt – die offizielle Meinung  unserer Gesinnungspolizei vertreten. Hmm. Da betreten Menschen die Bühne, die den Ethnozid an den Palästinensern als das bezeichnen was er ist: ein Ethnozid und free Gaza und oh, oh, welch Zumutung: Waffenstillstand jetzt!  Hiu,iu,iu und dann tragen sie auch noch ein Pallituch. Das gibt es heute an jeder Ecke zu kaufen. Früher – in den 70ern galt das rot-weiße oder schwarz-weiße Palstinensertuch als politisches Symbol. Damit drückte man seine Sympathie mit der PLO (!)  – Obacht: nicht mit der Hamas – aus. Die Hamas gab es damals nicht. Sie und andere islamistische Gruppen wurden erst später – dank westlicher Finanzierung – relevant. Das ganze wird nun Berlinale-Skandal genannt. Claudia Roth wird schon im Saal klar gewesen sein, dass sie wieder Schuld ist. Sie kündigte – pflichtgemäß – eine Untersuchung an. Nur was will sie denn untersuchen? Die Sätze wurden gesagt. Der Film über die Vertreibung palästinensischer Bauern bekam einen Silbernen Bären und das Publikum hat Beifall geklatscht. Personelle Konsequenzen müssen nicht gezogen werden. Das Berlinale-Doppel hört eh auf. Und sind wahrscheinlich froh, dass sie mit dem deutschen Geeiere nichts mehr zu tun haben.