Die Berlinale online hat gezeigt, was sie kann. Einen tollen – ach so lustigen – Film prämiert. Dieser Film zeigt deutlich, welche Spuren die ewigen Pornofilme im Fernsehen – vor allem – bei Männern hinterlassen. Der rumänische Regisseur erzählte voller Stolz, dass er als junger Mann immer Pornos im deutschen Kanal von RTL gesehen hat und alle „Fachbegriffe“ auf deutsch kennt. Also dass, was immer beim Porno von den Darstellerinnen neben dem obligaten Stöhnen so geredet wird. Und aus diesen Jugenderinnerungen hat er einen Film gemacht, in dem eine Lehrerin (!) sich beim Geschlechtsverkehr filmt. Dieses Produkt gerät – irgendwie – ins Internet, oder wie heute gern gesagt wird: es geht viral. Den Rest kann man sich denken. Die Frau wird zum – natürlich nicht zum positiv bewerteten – Internetstar, weil alle Pornos gucken und sie wird in der realen Welt angefeindet und – vor allem – von Männern für vo(ö)gelfrei erklärt. Toller schwarzer Humor – heißt offiziell.
Und das so kurz vorm 8.März, an dem sich immer alle fragen, warum Frauen es schwerer haben im Leben als Männer. Antwort: u.a. wegen solcher auf die Leinwand gebrachter männlicher Phantasien. Wahrscheinlich wollte der Regisseur als kleiner Junge auch immer mal mit seiner Lehrerin ins Bett – und da es nicht geklappt hat, rächt er sich eben auf seine Weise. Vielleicht ist er ja auch ein Incel – einer jener hegemonialen Männer, die zu geizig sind, um für Sex bei Sexarbeiterinnen zu bezahlen.