Die Künstler*sozialkasse

Im Rahmen der Meldung über den Tod von Herbert Ehrenberg habe ich erfahren, dass ich diesem Mann eine Menge verdanke. Ohne die KSK hätte ich nämlich meinen Beruf als freie Journalistin nicht ausüben können. Der SPD-Politiker Herbert Ehrenberg zählt zu den Vätern der des  Künstlersozialversicherungsgesetzes. Es bildete seit dem 1. Januar 1983 die rechtliche Grundlage für die Mitgliedschaft selbständiger KünstlerInnen und PublizistInnen in der gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Der gebürtige Ostpreuße Ehrenberg (ich kann mich vor allem wegen des schönen Dialekts an ihn erinnern) hat gemeinsam mit dem Schriftsteller Dieter Lattmann diese bis heute wichtige Einrichtung geschaffen. Man wollte in den 70er Jahren die unregelmäßig beschäftigten und schlecht abgesicherten Freien zumindest ansatzweise mit Festangestellten gleichstellen.  Dass dieser Schutz nur für eine Gruppe der schlecht bezahlten Freien eingerichtet wurde, begründeten die Väter mit der gesellschaftlichen Wichtigkeit der Kreativen: „Das ist nicht nur eine sozialpolitische, sondern auch eine kulturpolitische Errungenschaft. Denn mit dieser Einrichtung der KSK wird die schöpferische Aufgabe von Künstlern und Publizisten als wichtig für die Gesellschaft anerkannt.“

Heute wäre wahrscheinlich die Schaffung so einer Einrichtung nicht mehr durchzusetzen. „Die Künstler*sozialkasse“ weiterlesen

20 Kilo Olympia

da hatte der MDR „Star“-Reporter Scheunemann, der das Frauen-Eishockeyspiel USA – Finnland bei Olympia reportierte gerade noch mal Glück gehabt. Sein blöder Satz von der 20 Kilo schweren Ausrüstung der Torfrau und der Frage an die Zuschauerin, ob das denn wohl etwas für sie wäre…. den hatte ich mir schon notiert für die olympische Sammelgurke. Aber Studio-Moderatorin Jessy Wellmer beantwortete die Frage stellvertretend als sie den Beitrag abnahm: Wer 20 Kilo schwere Einkaufstüten tragen kann, die wird sich auch nicht an 20 Kilo Ausrüstung stören. So ist es.

Januar 2018

CD-Cover meiner Sendung über den BDM. Dieses Feature wurde am 30. Januar 2018 im rbb-Kulturradio um 19.04 Uhr wiederholt.

Der Bund Deutscher Mädel organisierte Mädchen in einem nie dagewesenen Ausmaß.  Millionen Mädchen im Alter von 10 bis 21 Jahren waren erfasst worden. 1944 betrug ihre Zahl über 4,5 Millionen. BDM-Forscherinnen gehen von über 400 000 BDM-Führerinnen aus. Für die meisten von ihnen war die Mitgliedschaft im BDM, die einzige Möglichkeit mal von zu Hause wegzukommen. Freiheit, Abenteuer, Liedersingen und Lagerfeuer. Das war attraktiv. Und die Arbeitskraft der Jugendlichen wurde ja auch ständig gebraucht: bei der Aussaat genauso wie bei der Ernte, bei Insektenplagen wurden die Kinder zum Sammeln von Kartoffel- und Maikäfern eingesetzt, sie sammelten Altmetalle, Kleider, Papier – sekundär Rohstoffe zum Recycling – würde man heute sagen, und sie sammelten fürs Winterhilfswerk. Sie bildeten die flexibel einsetzbare jubelnde Menge bei Parteitagen, Aufmärschen oder wenn der Führer irgendwo zu begrüßen war. Später im Krieg machten sie Dienst auf Bahnhöfen, betreuten Verwundete oder Evakuierte.
Das Manuskript der Sendung ist in der Redaktion „Zeitpunkte“ im rbb-Kulturradio erhältlich und wer die Sendung hören möchte, klicke den folgenden link an. Bis Januar 2019 ist sie dort zu finden:
www.kulturradio.de/programm/schema/sendungen/kulturtermin/archiv

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Juliane Bartel Medienpreis

FigurDen Juliane Bartel- Medienpreis 2016 in der Kategorie Hörfunk gewann die 55-minütige Reportage:

Krank und schlank  
Autorin: Henriette Wrege

Die Reportage über die Risiken der Antibabypillen der 3. und 4. Generation lief in der Reihe Zeitpunkte-Reportage des rbb-Kulturradio. In der Hörfunksendung geht es u.a. um die Frage, warum Pillen, deren Ungefährlichkeit nach wie vor nicht erwiesen ist, massenhaft jungen, gesunden Frauen verordnet wird. Der gefährliche Stoff heißt Drospirenon. Gefährdet sind vor allem junge Frauen, die zum ersten Mal eine Antibabypille einnehmen. Felicitas Rohrer und die Frauen von der Internetplattform „Risiko Pille“ haben vieles in Sachen Drospirenonhaltige Pillen ins Rollen gebracht.

Am Dienstag, den 24.Oktober 2017 wurde in der Kategorie Hörfunk das Feature „Die toten Mütter meiner Tochter“ von Jenny Marrenbach ausgezeichnet. Die Journalistin hat ihre Familie nach der Geburt ihrer Tochter ein Jahr lang begleitet. Sie konfrontiert die heutigen Elternratgeber mit den Erfahrungen ihrer Mutter und Großmutter. Das Feature zeige, so die Jury, dass die Kernfrage auch heute bleibe: Wie kann Frau heutzutage eine gute Mutter sein?

Ich habe mich damals sehr über die Auszeichnung gefreut. Sie kam zum Ende der Berufstätigkeit.

Wer sich für das Manuskript interessiert, wende sich an den rbb in Berlin.