Sehnsuchtsort: Provence

 

Honig und Lavendel
nicht nur im Süden blüht Lavendel …..auch im Norden verbreitet er seinen Duft

Immer zum Ende des Nordsommers packt mich die Lust, in den Süden Frankreichs zu reisen. Und natürlich auch in die Provence. Am liebsten in die Haute Provence zwischen Drôme und Durance. Das kann frau / man ja heutzutage sehr bequem vom Strandkorb aus per Buch erledigen. Wer allerdings zu viele dieser Provence-Krimis liest, kann manch unschöne Dinge entdecken. Die Herren Autoren machen sich das schriftstellerische Leben nämlich manchmal recht einfach und benutzen Textbausteine. So geschehen in den Büchern von Cay Rademacher und einem Menschen, der oder die unter dem Pseudonym Pierre Martin bei Knauer veröffentlicht. Wo der Textbaustein herkommt, weiß ich nicht,  jedenfalls war Cay Rademachers Buch zuerst auf dem Markt.  Aber vielleicht stammen beide Buchreihen ja auch aus einer Feder bzw. einem Laptop. Denn bislang macht der Knaur Verlag-  noch ein Geheimnis daraus, wer sich hinter dem Namen Pierre Martin verbirgt. „Sehnsuchtsort: Provence“ weiterlesen

Velodrom d’Hiver in Paris Juli 1942

Seit dem Jahr 2000 wird jedes Jahr offiziell in Paris an die Ereignisse in der Radsporthalle Velodrom d’hiver im Juli 1942 erinnert. Es galt in Frankreich lange als Tabu, dass nicht nur die Gestapo Razzien auf die jüdische Bevölkerung veranstaltete, sondern auch französische Polizei. Es nicht zuletzt war Serge Klarsfeld, der bereits Anfang der 80er Jahre  Archivmaterial sichtete und in seinem 2-bändigen Werk Vichy-Auschwitz die Beteiligung französischer Stellen an der Deportation der jüdischen Bevölkerung bewies. Arno Klarsfeld weist 2015 im Vorwort zu den Erinnerungen von Beate und Serge Klarsfeld auf diesen Umstand hin: „Man hatte ihnen gesagt, „Ihr schafft es nie, Frankreichs Geschichtsbild zu ändern.“ Heute zitiert jeder Präsident der französischen Republik bei den Feierlichkeiten zum Gedenken an die Razzia des Vélodrom d’Hiver die Schlusspassage von Serges historischem Standardwerk Vichy-Auschwitz: „Velodrom d’Hiver in Paris Juli 1942“ weiterlesen

Frankreich unter deutscher Besatzung

Spätestens seit der Autobiografie „Nomadengut“ von Louise Straus-Ernst lese ich alles, was es über das von deutschen Truppen besetzte Frankreich auf dem Buchmarkt gibt. So erwarb ich letztens von Françoise Frenkel das Buch „Nichts um sein Haupt zu betten“. Die Buchhändlerin entkam den  Deutschen und hat die Geschichte ihrer Flucht im sicheren Schweizer Exil aufgeschrieben. Ihr ist gelungen, was z.B. Louise Straus-Ernst nicht geschaffte. Sie wurde bei der großen Razzia im September 1942 verhaftet und vom Lager Drancy mit einem der letzten Transporte nach Auschwitz deportiert. Genaueres über die Razzien 1942 /43 in Südfrankreich erfährt die interessierte Leserin in der Biografie von Beate und Serge Klarsfeld: „Erinnerungen“.