Annalena die 1.

Das Foto heute in der Tagesschau von Annalena Baerbock war schon ein Königinnen-Portrait! Annalena I. Und die PR Maschine wird auch noch von feindlicher Seite geölt. Alles läuft wie geschmiert. Hätte dieser sogenannte Plagiatsjäger nicht losgetrötet, wäre das Buch der Obergrünen niemals in der Hauptnachrichtenzeit der ARD erwähnt worden. Alle Achtung!

1700 Jahre jüdisches Leben

Heute läuft meine Sendung zu Samuel Oppenheimer, das Finanzgenie Ende des 17. Jahrhunderts. Am meisten hat mich gewundert, dass es zu dieser Zeit bereits „Bad Banks“ gab, in die man die schlechten Risiken abschob. Und dass das Finanzwesen auch damals schon ein Geflecht aus Geben und Nehmen war: als nur noch genommen wurde, brach alles zusammen. Als nämlich der österreichische Kaiser Leopold I. nach Oppenheimers Tod seine Schulden nicht bezahlte, brach das komplette System zusammen.
br wissen, 17.5.21 Samuel Oppenheimer genialer Financier und Diplomat
Das Manuskript ist auf Anfrage in der Redaktion erhältlich
 

Ida Pfeiffer – Weltreisende um 1860

Schon als Kind träumte Ida Pfeiffer davon, an Expeditionen in ferne Länder teil zu nehmen und über die Weltmeere zu segeln. Und tatsächlich war sie die erste Frau, die eine Reise rund um die Welt unternahm.
Sie wollte nicht akzeptieren, dass Menschen nur wegen ihrer unterschiedlichen Hautfarbe nicht die gleichen Rechte haben sollten. In der Zeitschrift „Unterhaltungen am häuslichen Herd“ war als Ankündigung für einen Vortrag zu lesen, „dass die Reisende von der Geografischen Gesellschaft Berlins berufen wurde, um vor jener „für die Wilden“ zu plädieren“.
„Der Weiße verlangt nach den Weibern und Töchtern der Wilden, er verhöhnt sein heiligstes, seinen Glauben, seine Götter. Er betrügt, übervorteilt ihn, wo immer er es nur vermag, ja, wenn es in seiner Gewalt liegt, jagdt er ihn von seinem heimathlichen Boden. Jede Regierung, sie mag englisch, holländisch, amerikanisch oder wie immer heißen, hat bei Eroberungen nichts anderes in Sicht als aus Land und Leuten zu ziehen und zu pressen, was nur möglich ist.“
1842 – da war sie 44 – packte Ida Pfeiffer zum ersten Mal ihre Koffer für eine Fernreise: sie brach zu einer Pilgerreise ins Heilige Land auf. Obwohl Pilgerreisen lange Zeit die einzige gesellschaftlich akzeptierte Form des Reisens für Frauen war, erschien ihr Vorhaben Freunden und Verwandten als sehr gewagt. Palästina war in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine politisch unruhige Gegend und außerdem herrschte in vielen Hafenstädten die Pest. Doch Ida ließ sich nicht aufhalten.
Ida Pfeiffer war zwar wagemutig aber nicht naiv. So hat sie vor allen Fernreisen ein Testament gemacht, weil sie letztlich doch damit rechnete, die Reise nicht zu überleben. Trotzdem überwog ihre Entdeckerlust, das Bemühen Vorurteile zu widerlegen und Verständnis für die sogenannten Wilden zu wecken.
Nicht immer müssen erst die Nachfahren der Urgroßeltern wie bei Götz Aly das Ausräubern der sogenannten Wilden im 19. Jahrhundert als das bezeichnen was es ist: Raub inklusive Mord und Totschlag. Und es wird Zeit, dass 200 Jahre später die Alltagsgegenstände und Artefakte wieder zurückgegeben werden und zwar die Originale – die Kopien können wir ja weiterhin ausstellen. Uns sind die Stücke sowieso nicht heilig!
Ida Pfeiffer – Die Weltreisenden des Biedermeier, br wissen, Juli 2013, Eine Sendung von Henriette Wrege. Das Manuskript kann in der Redaktion angefordert werden, die Sendung ist bestimmt im Netz als Podcast zu finden. „Ida Pfeiffer – Weltreisende um 1860“ weiterlesen

Senderalltag

Jetzt muss ich doch auch mal was zur Affäre „Lovemobil“ sagen. Erstmal gilt – immer – sex sells. D.h. so ein Thema lässt sich immer vermarkten. Und: Einen Film über den Alltag in der Prostitution an der Landstraße mit einem Titel zu überschreiben, in dem das Wort „Liebe“ vorkommt, da stöhne ich sowieso schon im doppelten Sinn auf.
Und noch was: Eine Anfängerin möchte gerne im knallharten Gewerbe der DokumentarfilmerInnen Fuß fassen. Da schmückt es natürlich, wenn neben der eigenen Produktionsfirma ein örr-Sender als Ko-Produzent auftritt. Das gelingt allerdings nur, wenn man bzw. frau der Redaktion das Blaue vom Himmel verspricht. In diesem Fall: mit der Kamera im Wohnmobil  Prostituierte bei der Arbeit begleiten. Das ist nicht so einfach. Die Autorin hat jahrelang recherchiert, logisch. Sie hat es aber nicht geschafft die – dokumentarischen Szenen – in den Kasten zu kriegen. Was sie stattdessen gemacht hat, ist nun Gegenstand vieler Diskussionen. „Senderalltag“ weiterlesen