08. März

In den Tagen rings um den 8. März wird hier oben – man soll es kaum glauben – einiges in Sachen Frauen geboten. Erst ins Kino zu „Zu guter Letzt“ mit einer notorisch schlecht gelaunten Shirley McLaine. Und dann zur Verfilmung des Lebens von Ruth Bader Ginsburg. Sie ist eine von drei Richterinnen am Supreme Court und in den USA als Ikone der Frauenrechtsbewegung berühmt. Ruth Bader Ginsburg, 85 Jahre alt, wird nun mit einer Leinwandadaption ihrer frühen Karrierejahre gewürdigt. Der Film „DIE BERUFUNG“ erzählt vom emanzipatorischen Kampf jener kongenialen Frau, die an Gerechtigkeit glaubte und mit einem bahnbrechenden Fall vor Gericht zog. Im temporeichen Schlagabtausch mit scheinbar unbelehrbaren Justizvertretern bewies Ginsburg, gespielt von der Oscar-nominierten Felicity Jones, Scharfsinn und Geisteswitz.
„Die Berufung ist ein ergreifendes Portrait des Kampfes einer brillanten Juristin für Geschlechtergerechtigkeit. Das Recht kann ein Motor sein für Veränderungen – es braucht aber bis heute engagierte Frauen (und Männer), die sich dafür stark machen, schreibt der Deutsche Juristinnenbund in einer Pressemitteilung. Die Zitate von ihr sprechen eine deutliche Sprache: „Ich will keine Bevorzugung auf Grund meines Geschlechts, ich will lediglich, dass unsere Brüder ihre Füße aus unserem Genick nehmen. „Über ihren Ehemann sagt sie: “ Er war der erste Junge, der registrierte, dass ich ein Gehirn habe und es benutze.“
Ruth Bader Ginsburg „Die Berufung“- jetzt im Kino u.a. in Flensburg am Sonntag, den 10. März.

Ida Pfeiffer – Reisende des Biedermeier

Am Montag, den 15.10. 2018 um 9.05 wiederholt der Bayerischen Rundfunk  auf BR2 meine Sendung über Ida Pfeiffer. Die Sendung ist danach in der BR-Mediathek zu hören.
Ida Pfeiffer reiste in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch bis dahin unbekannte Gegenden der Welt, tat sich mit Missionaren und anderen Männern zu Reisegemeinschaften zusammen, traf vermeintliche Menschenfresser – zu ihnen fuhr sie allein, weil die Männer Angst vor dem Volksstamm hatten, sie korrespondierte mit Alexander von Humboldt, stritt sich mit der österreichischen Regierung um Reisezuschüsse und brachte unbekannte Tiere und Pflanzen mit nach Hause. Und sie wollte nicht akzeptieren, dass Menschen nur wegen ihrer unterschiedlichen Hautfarbe nicht die gleichen Rechte haben sollten. In der Zeitschrift „Unterhaltungen am häuslichen Herd“ war als Ankündigung für einen Vortrag zu lesen, „dass die Reisende von der Geografischen Gesellschaft Berlins berufen wurde, um vor jener „für die Wilden“ zu plädieren“.
„Der Weiße verlangt nach den Weibern und Töchtern der Wilden, er verhöhnt sein heiligstes, seinen Glauben, seine Götter. Er betrügt, übervorteilt ihn, wo immer er es nur vermag, ja, wenn es in seiner Gewalt liegt, jagdt er ihn von seinem heimathlichen Boden. Jede Regierung, sie mag englisch, holländisch, amerikanisch oder wie immer heißen, hat bei Eroberungen nichts anderes in Sicht als aus Land und Leuten zu ziehen und zu pressen, was nur möglich ist.“

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Suffragetten

1910 berichteten Zeitungen weltweit über zusammengeschlagene Frauen, denen das Blut auf ihre weißen Kleider tropfte. Am „Schwarzen Freitag“ war es vor dem Parlament in London zu den ersten blutigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstrantinnen für das Frauenwahlrecht gekommen. In keinem anderen Land nahm dieser  Kampf derartige Formen an wie in England. Die Staatsmacht reagierte mit nie dagewesener Brutalität. Warum wehrte sich die Regierung des Landes mit der längsten parlamentarischen Tradition in Europa so vehement gegen das Recht der Frauen genauso wie Männer die Abgeordneten des Parlaments zu wählen?

In der Hörfunkreihe zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht im Kulturradio des rbb läuft am 28. August 2018 von 19.04 bis 19.30 Uhr  „meine“ „Suffragettensendung“, die ich 1012 für den Bayerischen Rundfunk geschrieben habe. Die Sendung beginnt und endet mit der Hymne der Frauen von Ethel Smyth. Am Ende der Auseinandersetzungen bei der Enthüllung des Denkmals von Emmelyn Pankhurst vor dem Britischen Parlament spielt sogar das Orchester der Londoner Polizei unter Leitung von Ethel Smyth die Hymne „March of the women“.
Basis der Sendung ist ein Interview mit der Soziologin und Publizistin Michaela Karl. Es sprechen Christiane Roßbach und Christian Baumann in der Regie von Sabine Kienhöfer, Redaktion Brigitte Reimer, br und Dörte Thormählen, rbb.
Unter www.Kulturradio.de/frauenwahlrecht ist ab 30. August eine Menge Material zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“ in der rbb Mediathek zusammengestellt. Alle Beiträge zu diesem Thema sind unter dem Link nachzuhören. 

Väter-Reportage

Wie hieß es früher schon? Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.
2013 hatte ich berufstätige Mütter ausgefragt, wie sie den Alltag zwischen Kindern und Beruf organisieren, wie sie es z.B. schaffen, nachmittags um 15.30 Uhr das Büro zu verlassen, um die Kinder aus der Kita abzuholen. Ein Jahr später widmete ich mich den berufstätigen Vätern. Wie läuft es bei ihnen, welche Probleme haben sie auf der Arbeit, wenn sie sich krank melden wegen der kranken Kinder? Was ist der EDeKa-Vermerk? (Ende der Karriere). Dieser Begriff ist dem Profivater aller Profiväter entliehen – dem Altmeister Thomas Gesterkamp. Er kommt natürlich auch zu Wort in der 60minütigen Reportage genauso wie ein Geburtsvorbereiter, ein Väterbeauftragter und ein freier Kollege vom rbb.
Alles zuhören am Sonnabend, den 18. August 2018 um 17.04 Uhr im rbb Kulturradio. Wer die Sendung verpasst, kann sie anschließend in der Mediathek nachhören unter dem Stichwort „Zeitpunkte-Reportage“ „Samstags gehört Vati mir“ Väter zwischen Arbeitgebern und Kindern.