Corona in the Slaughterhouse

Was dem Namen einer Popgruppe ähnelt, macht das Ausmaß der Arbeitsbedingungen in den großen Schlachtbetrieben u.a. in Schleswig-Holstein deutlich. Dort wird nicht nur der Tierschutz missachtet, sondern seit Jahren auch der Arbeitsschutz: Wenig bis  gar kein Lohn, miese und teure Unterkünfte, aufgesplitterte Verantwortung. Vor Corona hat das niemanden wirklich interessiert. Nur eine AnwohnerInnen – Initiative in Kellinghusen hat immer wieder auf die finsteren Lebensbedingungen der meist osteuropäischen Schlachter hingewiesen. Corona sei Dank fliegen nun Westfleisch, Vion und Co auf.

Überall wird getestet. Die schlimmsten stehen unter Quarantäne und der Laden ist erst einmal geschlossen. 119 Menschen sind des Bad Bramstedter Betriebes sind positiv getestet. Viele von ihnen wohnen in Kellinghusen. Deshalb sind beide Landkreise betroffen. Vion ist übrigens ein niederländischer Investmentfonds, der mit u.a. a. mit Fleischalternativen und Biofleisch sein Geld verdient. Gegen Vion wurde in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Hygienemängeln und Verstößen gegen den Tierschutz ermittelt. Wegen der Arbeitsbedingungen sind sie jetzt dran. Der einer der größten übrigens unter ihnen die Firma Tönnies ist inzwischen so vorsichtig geworden, dass trotz kompletter Testung der Mitarbeitenden alles tippi toppi ist: niemand ist Corona positiv. Entsprechend legt Clemens Tönnies Wert auf eine Differenzierung wenn von der Fleischindustrie geredet wird!