Der antifaschistische Schutzwall

Mr. Merz tear down this wall! 1987 fiel ein ähnlicher Satz. 2025, ist der künftige Kanzler auf dem Weg das nun auch tatsächlich zu tun. Oder wie Rolf Mützenich sagte: das Tor zur Hölle können wir noch gemeinsam schließen.
Was war passiert? Mr. Merz hatte – aus welchen Gründen auch immer – 2 Papiere in Sachen faktische Abschaffung des Asylrechts in den Bundestag eingebracht. Allerdings ohne Rücksprache mit den Großkopfeten der Union. Und das alles rings um den 30. Januar, an dem seit vielen Jahren an die Machtübertragung an die NSDAP erinnert wird, zwar nicht mit Fackelzügen, sondern mit Handylichtern, Laternen oder Lichterketten. Und – noch ein Gedenktag liegt in zeitlicher Nähe: das Datum, das daran erinnert, was passiert, wenn man Faschisten die Macht in die Hand drückt: am 27. Januar vor 80 Jahren wurde das KZ Ausschwitz von der Roten Armee befreit – nachgerade von den Russen! Das alles veranlasste Tausende seit dem 25. Januar 2025, in der gesamten Republik auf die Straße zu gehen.
Aber Fritze Merz ließ sich davon nicht beeindrucken. Es wäre alles auch nur halb so schlimm gewesen, wenn er nicht im November noch verkündet hätte, dass er – selbst zufällige –  Mehrheiten mit der AFD  ablehnt. „Mit denen da“ wie er sich gerne ausdrückt. Sein Geschwätz von gestern hielt also rund 2 Monate.  Nun also erst eine mehr oder weniger bedeutungslose Entschließung als Versuchsballon am Mi, den 29.1. 25 und dann ein Gesetz am 31.1.25.
Der Sturm der Entrüstung – vor allem – innerhalb der CDU war wohl größer als gedacht. Selbst die Altkanzlerin meldete sich mit Kritik zu Wort. Ihren Einwand schmetterte der Möchtegernkanzler ab: Ihre verfehlte  Flüchtlingspolitik hätte ja gerade erst zu den jetzigen unhaltbaren Zuständen geführt. Also schon recht unbelehrbar der Mann. D.h. den Schuss hatte er selbst nach der Abstimmung noch nicht gehört. Und da solche Vorfälle immer eine gewisse Zeit zum Gären brauchen, kam dann der Ausritt von M. Friedman und das zurückgegebene Bundesverdienstkreuz eines Holocaustüberlebenden dazu. Und Unmut quer durch die Fraktion. Und das nicht nur in der Union, sondern auch in der FDP. Auch dort mehrten sich die Stimmen, die nicht mit der AFD gemeinsame Sache machen wollten. Am Ende wurde der Gesetzentwurf zur faktischen Abschaffung des Rechts auf Asyl im Bundestag abgelehnt.