Le Phénomène cévenole

Diese Phänomen traf heute mal wieder das Departement Gard und ließ u.a. die Flüsse Gard und l’Herault zu reißenden Strömen anschwellen. Es fielen innerhalb von 3 Stunden über 350 Liter Regen pro Quadratmeter. Das Unwetter entsteht, wenn das Mittelmeer sehr warm ist, und die Luft aus Südwest sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Das ganze entlädt sich dann mit schweren Gewittern an den Südhängen der Cevennen – der klassische Steigungsregen.
Als wir dieses Phänomen miterlebten, fielen innerhalb von 24 Stunden 900 Liter Regen. Die Gewitter in der Nacht beobachteten wir in der Corbière vom sicheren Chambre d’Hotes aus, wunderten uns aber schon – als wir weiter nach Norden kamen – über das aufgewühlte Mittelmeer bei Le Grau d’Agde und über die Herault, die bei der Pont d’Diable aus den Bergen geschossen kam. Der Fluss hatte in Brissac einen Pegel von mehr als 2 Meter über normal, die Flusswiesen standen unter Wasser. Man musste mehrere Tage warten, bis man sich wieder zum Baden in den Fluss wagen konnte. Die Gard hatte die gesamte Weinernte im Departement vernichtet und die Nationalstraße nach Nimes unterspült.
Welche Schäden in diesem Jahr angerichtet wurden, ist noch nicht klar.

 

You can’t spell truth

without Ruth! Gemeint ist oder besser war Ruth Bader Ginsburg, Richterin am Supreme Court der USA. Sie ist gestern gestorben und  – da bin ich mir sicher – sie wollte bis zum 20. Januar 2021  durchhalten. Sie war eine der letzten Liberalen im Supreme Court. Sie war Trump-Kritikerin und sie wusste, wenn sie während seiner Amtszeit stirbt, wird ihr Platz mit einem erzkonservativen, frauenfeindlichen Richter besetzt.
Vor zwei oder drei  Jahren kam ein biografischer Spielfilm in die Kinos, der ihren juristischen Werdegang, die wegweisenden Urteile, die sie erstritt und ihr Fangemeinde unter den Jurastudierenden zeigte. Von einer ihrer Studentinnen stammt das o.g.  Zitat. Bekannt wurde sie u.a. durch ein Verfahren, in dem es um Gleichbehandlung von Frauen und Männern ging:  Name machte Barak Obama wollte sie während seiner Amtszeit mit Hinweis auf ihr Alter durch einen jüngeren Mann ersetzen. Das kam für sie nicht in Frage – aber da war sie auch noch gesund. Ihr Mann ist vor 10 Jahren gestorben und drehte noch mal richtig auf – mit Ende 70!  Ihr Mann war es übrigens – so der Film – der sie bei Bill Clinton als Kandidatin für einen RichterInnenposten im Supreme Court auf Lebenszeit durch setzte.

Rechtes Mordgesindel

Heute überreichte der Anwalt des Angeklagten das Geständnis des Mörders von Walter Lübcke. Und die Medien erklären den Hass auf Lübcke immer noch mit seinem Einsatz für Flüchtlinge – dabei weiß man heute, dass Lübcke seit seiner Zeit im Thüringen auf der Feindesliste des NSU stand.
Aber der geständige Mörder hat mit Müh und Not noch einen Komplizen….nur einen?  Es wird Zeit, im Hessischen Verfassungsschutz und der Frankfurter Polizei mal nach dem Rechten zu sehen und nach den Rechten……!

Die Finanzaufsicht

Bei den Beiträgen, die sich zur Zeit um den Fall „wirecard“ drehen, muss ich immer wieder herzhaft lachen. Es kann doch nicht sein, dass es so viele gutgläubige Menschen gibt, die sich bevorzugt in Presse und Politik tummeln…..
Als altgedientes Mitglied der Mitgliederversammlung eines „Finanzdienstleisters“, der u.a. von PWC oder EY  als Wirtschaftsprüfer „überprüft“ und von der BAFIN „kontrolliert“ wurde, kann ich mich nur wundern.
Weil ich mich nämlich viele Jahre lang gewundert habe, was alles möglich ist, was legitim ist und was die BAFIN nicht im geringsten aus der Ruhe brachte. Erst so ein paar „faule Eier“, die ich ins Nest legte, führten  – manchmal – zu hektischer Betriebsamkeit. Testate wurde tatsächlich auch mal verweigert – und mit einiger Nacharbeit dann letztlich aber doch erteilt. Uns Mitgliedern wurde meistens gesagt, dass die Verweigerung nur an der Geldgier der Wirtschaftsprüfer lag.  Ich als Kassenprüferin wusste es leider besser.
Die Crux liegt darin, dass die Wirtschaftsprüfer vom zu prüfenden Unternehmen bezahlt und bestellt werden – es also eine gewisse Abhängigkeit gibt.
Die BAFIN haben wir sowieso wahlweise als Störenfried oder Weichei kennengelernt.
Richtig lustig wird es allerdings, wenn über die Rolle von Aufsichtsräten geschrieben wird. Man weiß  seit langem aus Untersuchungen von Pleitegeiern, dass mindestens 40% der AR Mitglieder nur so anwesend sind. Ihre Rolle als Aufsichtführende nehmen höchstens 10% wirklich ernst. Und das sind dann meistens die neu hinzugekommenen Frauen. Ein Grund übrigens, warum mann sie in den AR’s nicht haben will. Ich konnte als Einzelkämpferin nicht viel machen. Ich konnte lediglich AR und Vorstand die Entlastung verweigern, bzw. als Vorstufe dazu, mich enthalten. Die Enthaltung einer ehemaligen Kassenprüferin führte allerdings auch zu „Fragen“. Übrigens haben wir als KassenprüferInnen auch mal das Testat verweigert – da kam natürlich richtig Stimmung auf und die Vorstände waren gezwungen, den Gang nach Canossa anzutreten.