Ich sollte 2007 in einem EU-Twinningprojekt die Leitung der Öffentlichkeitsarbeit übernehmen als „head of the unit“. Mein Name stand in allen Vertragsentwürfen und auch in der finalen Fassung. Als die deutsche Seite den Vertragstext auf den letzten Drücker zur Unterschrift erhielt, war mein Name überall rausgestrichen – ohne Kommentar. Nachfragen des zuständigen Ministeriums wurden nicht beantwortet. Man konnte nur spekulieren. Die türkische Seite sagte nichts und hatte auch im Verlauf der Verhandlungen nichts gesagt. So einfach ging das vor 13 Jahren und so einfach geht das heute auch noch. Wenn man sich es anders überlegt, dann auch kommentarlos – wie im Falle des ZDF Korrespondenten. Der hatte zwar angedeutet, er werde aus dem Iran über die Türkei berichten, aber das tun andere Journalisten inzwischen auch. Also bleibt nur Spekulation. Wie in meinem Fall. „Türkei – da wird nicht lange diskutiert“ weiterlesen
Kategorie: Der grausame Alltag
Der grausame Alltag
Hier steht alles, was mich aufregt: § 219a oder Neues von Herrn Spahn
Machtverlust durch Sprache
Tja, der Verlust an Deutungshoheit ist schwer zu ertragen. Und wenn der weiße Mann nichts anderes mehr hat als seine sekundären Geschlechtsmerkmale, dann verteidigt er die Privilegien zäh. Obwohl die Jungs es nicht wirklich wissen, wie es ist, ausgeschlossen zu werden nur wegen der sekundären Geschlechtsmerkmale. Inzwischen haben wir beim gesellschaftlichen Rückwärtsgang die 60er Jahren erreicht. Man will z.B. wieder „Herr im eigenen Haus sein“ (eine Parole aus der Zeit der Anwerbung von Gastarbeitern). „Machtverlust durch Sprache“ weiterlesen
8.März in 3 SAT
In 3 SAT bemüht sich die Programmdirektion auch jedes Jahr um ein frauenspezifisches Programm, das auf Erkenntnisgewinn gezielt und nicht auf das Zementieren von Geschlechterstereotypen.
Ein Zitat der schweizerischen Stararchitektin Tilla Theus fand ich bemerkenswert. Die Begebenheit muss sich in 60er Jahren abgespielt haben. Tila Theus hatte 26 ihr Architekturbüro eröffnet und bald danach ihren ersten Wettbewerb gewonnen. Auf der ersten Baukommissionssitzung (9 Männer und sie) wurde sie vom Präsidenten angesprochen: „Die junge Dame ist sicher bereit, das Protokoll zu schreiben.“ Nach dem sie sich vom ersten Schrecken erholt hatte, lächelte sie und sagte „Ja gerne, wenn einer der Herren in der Lage ist, meinen Siegerentwurf mit allen Details vorzustellen.“ „8.März in 3 SAT“ weiterlesen
Gewalt geht vom Staat aus
Klimaschutz ist neuerdings strafbar. Im Hambacher Forst hatte es einen Toten und viele Verletzte gegeben. In Cottbus wurden jetzt Klimaaktivisten zu 2 Monaten Gefängnis wegen Hausfriedensbruch vom Amtsgericht Cottbus verurteilt. Vor zwei Jahren wurde das Delikt noch nicht als so „staatsgefährdend“ eingestuft. Wobei im Rheinland noch ganz anders hingelangt wird vom Amtsgericht Kerpen. Dort wurde eine jugendliche Aktivistin, deren Identität die Justiz während der 5 -monatigen U-Haft nicht klären konnte, zu 9 Monaten Haft verurteilt – vor allem wegen Erziehungs- und Persönlichkeitsmängeln. Das klingt verdammt nach Hamburg und G20.
„Weil sie einen Kohle-Bagger in der Lausitz blockiert haben, sind drei Aktivisten von Ende Gelände heute wegen Hausfriedensbruch zu zwei Monaten Haft verurteilt worden. Noch 2016 hatte die Staatsanwaltschaft Cottbus nach einer Aktion von Ende Gelände im selben Tagebau das Betreten explizit nicht als Hausfriedensbruch eingestuft, weil das Gelände nicht umfriedet ist. Ende Gelände kritisiert das offensichtlich politisch motivierte Urteil, dessen Härte laut Richter der Abschreckung neuer Proteste dienen soll. Ende Gelände behält sich vor, gegen das Urteil vorzugehen, “ schreibt die Gruppe „Ende Gelände“ in einer Pressemitteilung.
Und weiter: „Die Verurteilung ist absolut unverhältnismäßig und die Begründung absurd. „Gewalt geht vom Staat aus“ weiterlesen