219a der tägliche Frust

Von wem will die SPD eigentlich noch gewählt werden? Die Chefin knickt vor der Kirche bzw. Abgeordneten wie Frau Griese ein, und die Justizministerin outet sich auch als Fan der Gesetzgebung aus dem 3. Reich. Ich dachte diesen Part übernimmt die AFD – aber nun auch die Sozen. Wollte die SPD nicht den Grünen WählerInnenstimmen abjagen? Da hab ich wohl wieder etwas falsch verstanden.  
Mich hatte es schon gewundert, dass nur Männer zu den Rebellen zählen und Ärztelisten veröffentlichen, während die ASF sich mit entsprechenden nicht weiter publizierten Beschlüssen begnügt. Sie wussten wohl schon lange, dass auch bei diesem Thema die Sozen sich weiter Richtung Bedeutungslosigkeit bewegen. Die Grünen und die Linken werden es den GenossInnen danken – wer braucht euch noch? Die Heterofrauen im gebärfähigen Alter nicht, die RentnerInnen nicht – und die HartzerInnen sowieso nicht – das was da angekündigt wurde, wird genauso wenig umgesetzt, wie die Abschaffung des § 219 a. Wenigstens darauf ist Verlass!   In diesem Sinne: lasset die Kindlein zu mir kommen! Auch die Ungewollten – die kann frau ja adoptieren lassen …oder so.
Gut, dass es Nachbarländer gibt, in denen der Schwangerschaftsabbruch kein Straftatbestand ist. Da können die Frauen aus dem Norden leicht über die Grenze nach Dänemark fahren. So wie früher…. 

3 schwarze Weihnachtsmänner

und 2 Frauen, die keinen Ärger wollen.  Mein Bauch gehört nicht den schwarzen Kerlen. „Wir wollen keine Plakate am Straßenrand, auf denen für Abtreibungskliniken geworben wird, wie ich sie schon in anderen Ländern gesehen habe.“ Wo, sagt der neunmalkluge Herr Braun natürlich nicht. Einfach mal ne Behauptung aufstellen – und schon muss man die Maske des Frauenfeindes nicht mehr fallen lassen. Helge Braun sieht nicht so aus, als ob bei ihm die Informationsfreiheit für Frauen in guten Händen ist. Er sieht eher so aus, als ob er es irgendwie genießt, dass er da direkt mitbacken darf, wo die Informationsfreiheit für Frauen endet. Und so einen Geisterfahrer wie Seehofer da mitreden zu lassen, ist noch fahrlässiger als Herrn Spahn, unseren Frauenhasser vom Amt. Wenn Männer ungewollt schwanger werden könnten, sähe die Sache vielleicht anders aus, oder? Naja, da müssten dann Männer die Reproduktionsfähigkeit von Männern kontrollieren.

219 a und kein Ende

Jetzt gilt es im Bundestag: am Mittwoch ist der §219a Thema im Koalitionsausschuss. AKK will das Werbeverbot beibehalten, das will auch die FDP, aber die Frauen sollen sich niedrigschwellig informieren dürfen….Die Informationsfreiheit ist zwar eine Selbstverständlichkeit, aber wenn es um die Reproduktion des Volkes geht, nicht. Der sogenannte Kompromiss, den einige MinisterInnen untereinander ausgehandelt haben, lässt wenig Gutes erwarten: der § 219a wird nicht angefasst, es wird nur an den Ausführungsbestimmungen gedreht. Klar wenn unser junger aufstrebender Frauenhasser da mitgewirkt. Das wird nicht reichen. Das fliegt der Koalition beim nächsten Prozess wieder um die Ohren. Insofern: Dank an die selbsternannten Lebensschützer!

Beim bayerischen SPD Abgeordneten Florian Post (wieso schweigen die ASF Frauen?) kann man noch mal alles zur Entstehungsgeschichte des §219a lesen und eine Klinikliste für Bayern als PDF runterladen.

Bei einem derart detailliert ausformulierten Gesetzen wie dem §218 StGB und dem Schwangerschaftskonfliktgesetz wird es doch wohl möglich sein im §219a unerwünschte Werbung von Informationen klar zu trennen. Und es reicht eben nicht zu sagen, bei den Beratungsstellen – vor allem den vielen katholischen – können Frauen die Adressen bekommen, wo sie die Schwangerschaft abbrechen lassen können. Mal ganz abgesehen von dieser unsäglichen Zwangsberatung „für“ das Leben. Dort geht es genau nicht um Information, sondern darum die Frauen so unter moralischen Druck zu setzen, dass sie die Schwangerschaft austragen. Aber das wagt – heute wieder – keine profa- Beraterin öffentlich zu sagen.
Es geht also bei der Abstimmung um den §219a mal wieder um die sexuelle Selbstbestimmung der Frauen und insofern um eine Gewissensentscheidung und deshalb muss die Abstimmung freigegeben werden. Das hatte die Kanzlerin bei der Ehe für alle auch gemacht. Dieses Mal wird sie der SPD wohl nicht aus der Patsche helfen. Mal sehen, ob Andrea Nahles es schafft, sich noch unbeliebter zu machen und den Kirchenlichtern in der Partei zu folgen.

 

Wolf oder nicht Wolf …..

Es wäre zu schön gewesen, wenn die Geschichte des Friedhofsgärtners aus Niedersachsen gestimmt hätte. Ende November/ Anfang Dezember wollte ein Mann bei Arbeiten an einem Zaun von einem Wolf gebissen worden sein und mehrere weitere Tiere hätten zu gesehen.
Dumm gelaufen: keine Wolfs-DNA weit und breit. Da muss die AFD noch weiter die Fantasie beschwören: Migranten bedrohen die Deutschen – egal ob auf 4 oder 2 Beinen. In Schleswig-Holstein leben zwei (ganze) Wölfe – sie sind aus Dänemark eingewandert. Und da die Dänen ja an einem Wildschweinzaun basteln, wird es also auch keine weiteren Wölfe mehr aus dem Norden geben.
Trotzdem wurde letztens unter der Parole lieber Weide als Wolf vor dem Landtag in Kiel demonstriert. Naja ein paar Euros könnte das Land für ordentliche Weidezäune schon locker machen. Denn die kaum 40 cm hohen dünnen Elektrodrähte halten weder Füchse noch Hunde ab.