Irland – Mein Körper – meine Wahl

Unter dem Slogan: „Mein Körper – meine Wahl“ hatten im vergangenen Jahr Tausende in Irland für die Abschaffung des 8. Verfassungszusatzes demonstriert. 1983 war es bigotten Lebensschützern in einem Referendum gelungen, die Geburtenkontrolle komplett unter ihre Herrschaft zu bekommen. Allerdings wurde es Frauen erlaubt, im Ausland abtreiben zu lassen. Das war nämlich viele Jahre irischen Frauen ebenfalls verwehrt und dieses Verbot wurde mit Hilfe von Bespitzelung durchgesetzt. Nun wurde dieser Verfassungszusatz in einem Referendum mit rund 66 % abgeschafft. Möglich wurde dies durch einen Wechsel an der Spitze der regierenden konservativen Partei Fine Gael.
Seit ungefähr einem Jahr ist der Arzt Leo Varadkar Premierminister und für ihn war klar, dass die Geburtenkontrolle auch in Irland menschlich werden muss. Der UN-Menschenrechtsrat hatte die irischen Abtreibungsgesetze im vergangenen Jahr als „grausam, unmenschlich und erniedrigend“ verurteilt. Premierminister Varadkar bezeichnet sich selbst als „links“ in sozialen Fragen und als „rechts“ wenn es um die Wirtschaft geht. Darüber hinaus ist er der 1. offen schwule Regierungschef. Schwulsein stand bis 1993 ebenfalls unter Strafe in Irland.
Jetzt muss abgewartet werden wie denn das neue Gesetz  aussehen wird, das die Geburtenkontrolle regeln soll. In der Diskussion ist eine Art Fristenregelung bis zur 12. Woche.
Ein Lichtblick, wo doch zur Zeit die selbsternannten Lebensschützer – allen voran 40-jährige Männer mit Gebärneid – finanziert von Evangelikalen aus den USA oder Orthodoxen aus Russland – fröhliche Urständ feiern. Siehe Sizilien, wo abgestorbene Föten nicht aus dem Mutterleib entfernt werden dürfen, oder Polen, wo Ärzte nicht auf die Einnahmen aus illegalen Abbrüchen verzichten wollen oder auch Deutschland.
In Deutschland darf nur unter Beratungszwang bis zur 12. Woche eine Schwangerschaft abgebrochen werden. Und – wir erinnern uns – es darf nicht z.B. im Internet informiert werden. Das ist selbst dem Bischof von Limburg verboten.
Die Geburtenkontrolle ist und bleibt ein Lakmustest für die Demokratie und Menschlichkeit eines Systems.

Omas gegen rechts

Die „Omas gegen rechts“ sind der Medienknüller in Österreich zur Zeit. Sie müssen sich um Themen nicht kümmern, dafür sorgt die Regierung. Gerade beschloss die rechts-populistische Regierung unter dem 31jährigen Sebastian Kurz, die Sozialleistungen für Kinder zu kürzen …. Die Seniorinnen sind diejenigen, die diesen Skandal umgehend öffentlich machen. Dass die Omas gegen rechts ihr Handwerk verstehen, ist spürbar. Es sind eine ganze Reihe Journalistinnen unter ihnen.

In der Mediathek ist u.a. ein Film aus der „ARTE Reihe Re:“ zu finden. (7.5.2018) und gerade lief in den Informationen am Abend im Deutschlandfunk ein launiger Beitrag über die Omas, unter die sich auch der eine oder andere Opa mischt. (DLF, Programm, Informationen am Abend, am 28.05. 2018)

 

Fußballerinnen bleiben im Verein

Einen verspäteten Aprilscherz hatte sich der rein männlich besetzte Vorstand vom „Möchtegern Bundesligaclub“ Holstein Kiel geleistet: Am Freitag, den 27.04. verkündete der Verein, dass sich das Präsidium dazu entschieden habe, „sich nur noch der Arbeit im Herrenbereich und im männlichen Nachwuchs zu widmen.“ Also Frauenfußballerinnen raus aus dem Verein!
Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir Fußballfunktionäre schon immer so vorgestellt: Auf’s eigene Geschlecht beschränkt, rückwärts gewandt und frauenfeindlich. „Fußballerinnen bleiben im Verein“ weiterlesen

Equal Pay Day

Der Equal Pay ist in diesem Jahr sogar schon am 18. März – es geht also voran. Im letzten Jahr war es der 19. März und wir Frauen mussten auch schon bis zum 23. März für umme arbeiten, während Männer vom 1. 1. eines Jahres an Kohle machten. Ich denke es liegt u.a. am Mindestlohn, dass es etwas voran geht.  Es ist zwar so: je niedriger der Lohn – je geringer die Lohnlücke – also bei Aldi an der Kasse verdienen die Frauen nur ein bisschen schlechter als die Männer.  Aber seit dem z.B. auch im Friseur-Handwerk und im Einzelhandel der Mindestlohn gezahlt werden muss, holen die Frauen deutlich auf. Am größten ist die Lohnlücke bei den Hochqualifizierten: bis zu 35 % verdienen männliche Führungskräfte mehr als die weiblichen.

Mein Lieblingsfilm zu Equal Pay Day ist „Made in Dagenham“ auf Deutsch „We want Sex(equality)“ aus dem Jahr 2010. Er erzählt die Geschichte der Näherinnen aus der Fordfabrik in Dagenham Mitte der 60er Jahre. Die Frauen erkämpften am Ende Verbesserungen für alle Frauen in Großbritannien. Los ging es als den Näherinnen ein paar Cent Lohnerhöhung vorenthalten werden sollte. Politisch spielte  Arbeitsministerin Barbara Castle (Labour Party) eine zentrale Rolle.
Der Film von Nigel Cole ist bei YouTube zu finden.