noch mehr zum 8.März

Auch die ILO, die internationale Arbeitsorganisation, bietet zum 8.März eine Menge Informationen über die miese Lage von Frauen in allen Gesellschaften der Welt.

www.ilo.org/berlin

Von einer tatsächlichen Gleichstellung auf den Arbeitsmärkten sind wir weit entfernt, resümiert die ILO ihre Studien. Trotzdem bemühen sich viele MitarbeiterInnen der ILO darum, dass es nicht noch 350 Jahre dauert bis Frauen mit Männer gleichgestellt sind.

Allerdings setzen sie wohl nach wie vor an den falschen Stellen an: Solange sich mit der Diskriminierung großer Teile der Bevölkerung gutes Geld verdienen lässt, wird sich nichts ändern. Im Feudalismus haben die Reichen schließlich auch nicht selbst gearbeitet. Warum sollten sie es heute tun?

8. März

Zum Weltfrauentag gibt es auch in diesem Jahr wieder sehenswerte Filme und Reportagen im Fernsehen. Es wäre zwar besser frauenpolitische Beiträge an jedem Tag im  Programm zu finden, aber ich bin ja schon für kleine Schritte dankbar.
Hier ein Filmtip zum immergrünen Thema „Meine Gebärmutter gehört nicht den Lebensschützern“
www.arte.tv/de/videos/pro-life-abtreibungsgegner-auf-dem-Vormarsch

Aktuell werden in Deutschland gerade in vier Städten die Beratungsstellen der pro familia von fundamentalistischen Schützern des ungeborenen Lebens belagert. Die Frömmler wollen mit ihrem Singsang – nach us-amerikanischem Muster – einfach nur nerven. Und das tun sie auch, ob man das allerdings dulden  muss, wird sich in den nächsten tagen entscheiden. Schließlich wird ein gesetzlicher Auftrag behindert. Außerdem versuchen  selbsternannte Freunde des ungeborenen Lebens seit einigen Jahren in Deutschland jegliche differenzierte Information für schwangere Frauen aus dem Internet heraus zu klagen. Am Ende soll es ausschließlich die Lebensschützer- Propaganda geben. In der Arte-Reportage „Pro-life-abtreibungsgegner-auf-dem-Vormarsch“ werden unter anderem die Finanzströme der Abtreibungsgegner offen gelegt. Es werden die Aktionen einer Gruppe junger Franzosen begleitet, die in den Socialmedia für das Ungeborene Leben agitieren. Und es werden die Folgen des ungarischen Verfassungsparagrafen vorgestellt, der einen  Schwangerschaftsabbruch explizit  verbietet. Welche Auswirkungen die Aktivitäten der Lebensschützer auf Leib und Leben schwangerer Frauen haben, beleuchtet ein Beispiel aus Sizilien: dort wird der Tod einer 24-Jährigen von Ärzten sehenden Auges in Kauf genommen. Eine medizinische Hilfeleistung wird verweigert, trotz hippokratischem Eid. Der Weg ins Krankenhaus bedeutet heute immer öfter für Schwangere den sicheren Tod und das nicht nur in Italien. In immer mehr Ländern sind Schwangere in Lebensgefahr durch die Lebensschützer.
Die Gelder für diese frauenverachtenden Maßnahmen stammt einerseits aus evangelikalen Kreisen in den USA und andererseits von orthodoxen russischen Oligarchen. Diese Leute haben inzwischen sogar eine von der EU anerkannte Lobbyorganisation gründen können.
Da wird noch mehr auf uns zu kommen.
Der Film von Alexandra Jousset und Andrea Rawlins-Gaston ist noch bis zum 5. Mai in der Arte Mediathek zu sehen und wird am 8.März 2018 um 9.25 Uhr wiederholt.

Ein sehenswertes Stück über den aktuellen Versuch, die weibliche Sexualität zu kontrollieren.

219a – Gesetz aus der Nazizeit streichen

Hier der Nachdruck der Pressemitteilung des Deutschen Juristinnenbundes  vom 22. Feb. 2018:
Juristinnenbund fordert Abschaffung des § 219a StGB und verbesserte
Informationsrechte für betroffene Frauen
Anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte über den Reformbedarf der Regelung des § 219a StGB bekräftigt der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) die Forderung nach einer Abschaffung der Regelung. „Ärztinnen und Ärzte müssen über das Thema Schwangerschaftsabbruch öffentlich und sachlich informieren dürfen, ohne sich der Gefahr einer Strafverfolgung ausgesetzt zu sehen.“, so die Präsidentin des djb, Prof. Dr. Maria Wersig. Nach einem im Dezember 2017 veröffentlichten Hintergrundpapier des djb ist die Abschaffung der Norm verfassungsrechtlich zulässig und bezogen auf sachliche Informationen durch Ärztinnen und Ärzte darüber hinaus
verfassungsrechtlich geboten, weil die Kriminalisierung einen unverhältnismäßigen Eingriff in deren Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) darstellt.

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Scamming

Der gute alte, analoge Heiratsschwindler hat ausgedient. Jetzt wird mit Identitätsklau und dem weltweiten Netz gut gläubigen Menschen das Geld aus der Tasche gezogen. Dating-Portale bieten ein wunderbares Betätigungsfeld. Mehrere Wochen lang wird den Opfern Honig um den Bart geschmiert, sie seien die tollsten Menschen auf der Welt und einem Glück bis ans Lebensende stände lediglich ein kleines Hindernis im Weg. Dieses können die Frauen – mit dem Überweisen einer zumeist 4- gerne auch 5-stelligen Summe aus dem Weg räumen. Für die Suche nach der Gans mit den goldenen Eier, legen sich die digitalen Prinzen eine geklaute Identität aus dem Netz zu. Und dass dann zwar ihre Liebesschwüre auf deutsch  verfasst sind, aber zumeist nur englisch gesprochen werden kann, verwundert die Angebeteten nicht. Die sind nämlich zu diesem Zeitpunkt schon längst auf der rosa-roten Wolke 7 und haben ihr analoges Hirn ausgeschaltet. Dass vor allem ältere, selbstbewusste Frauen sich abzocken lassen, hat viel mit der verinnerlichten Frauenrolle zu tun und dass eine Frauen ohne Mann eben doch nicht mit einem Fisch ohne Fahrrad gleichzusetzen ist.
Filmtip: „Betrogene Liebe“, ein Film von Petra Wernz,  www.ardmediathek.de/tv/betrifft

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