


Wie ich die Großstadt hinter mir ließ und an die Küste zog





Der Bund Deutscher Mädel organisierte Mädchen in einem nie dagewesenen Ausmaß. Millionen Mädchen im Alter von 10 bis 21 Jahren waren erfasst worden. 1944 betrug ihre Zahl über 4,5 Millionen. BDM-Forscherinnen gehen von über 400 000 BDM-Führerinnen aus. Für die meisten von ihnen war die Mitgliedschaft im BDM, die einzige Möglichkeit mal von zu Hause wegzukommen. Freiheit, Abenteuer, Liedersingen und Lagerfeuer. Das war attraktiv. Und die Arbeitskraft der Jugendlichen wurde ja auch ständig gebraucht: bei der Aussaat genauso wie bei der Ernte, bei Insektenplagen wurden die Kinder zum Sammeln von Kartoffel- und Maikäfern eingesetzt, sie sammelten Altmetalle, Kleider, Papier – sekundär Rohstoffe zum Recycling – würde man heute sagen, und sie sammelten fürs Winterhilfswerk. Sie bildeten die flexibel einsetzbare jubelnde Menge bei Parteitagen, Aufmärschen oder wenn der Führer irgendwo zu begrüßen war. Später im Krieg machten sie Dienst auf Bahnhöfen, betreuten Verwundete oder Evakuierte.
Das Manuskript der Sendung ist in der Redaktion „Zeitpunkte“ im rbb-Kulturradio erhältlich und wer die Sendung hören möchte, klicke den folgenden link an. Bis Januar 2019 ist sie dort zu finden:
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