Ruhige Ostern – dafür ist aber vor Ostern der Teufel los – nämlich der Coronateufel. Und über allem schwebt die Frage: wat schall dat bedüüden? Diese Frage stellen sich viele, denn die einzigen, die sich positiv zu den nächtlichen Eingebungen geäußert haben, waren die Krankenhausleute. Als ich gestern im Nachtmagazin – weit nach Mitternacht – von Julie Kurz die Zusammenfassung der aktuellen Gerüchtelage im Regierungsviertel hörte, habe ich schnell noch mal in Spanien eine Kiste Apfelsinen beim Crowdfarming bestellt. Ich will ja über Ostern nicht verhungern. Und bei den Geisterfahrern weiß man nie, was am Ende wirklich beschlossen und umgesetzt wird.
Und da es hieß, bereits am 1. April (ha, ha, ha) hätte alles zu, fürchtete ich auch um die Post-Zustellung. Aber wie immer bestehen die Beschlüsse vor allem aus Lyrik, aus Coronalyrik. Am Ostersonnabend dürfen alle, die knapp dem Hungertod entronnen sind, wieder in die Supermärkte, yeah! Dafür ist aber Gründonnerstag zu. Also wird es an 2 Tagen Vollchaos geben – das nenne ich ein gelungenes Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens. Ich gehe vor Ostern meistens am Mittwoch einkaufen. Da haben viele noch nicht gemerkt, dass Feiertage anstehen. Und es ist entsprechend entspannt. Das wird in diesem Jahr anders – dank der Bundesregierung! Diese 4er Bande (Söder, Merkel, Scholz, Müller) hat doch vom realen Leben keine Ahnung mehr. Wer es nicht sowieso schon länger ahnte, diese Beschlüsse sprechen eine deutliche Sprache.
Nun fragen sich die ArbeitnehmerInnen wer ihren Lohn am Gründonnerstag zahlt: Kurzarbeitergeld, Zwangsurlaub (also sie selbst) oder die Arbeitgeber? Dafür hat die CDU (!) den Unternehmen die Pflicht zum Testen erspart. Und das, obwohl man weiß, dass die verarbeitende Industrie und das produzierende Gewerbe die Hauptansteckungsorte sind – neben den immer noch offenen Büros. Nicht umsonst weisen die Jahrgänge 30-50 die höchsten Ansteckungsraten auf. Allerdings ohne größere Krankheitsausbrüche – dummerweise – möchte man meinen. Außerdem wird natürlich weiter gearbeitet – in diesem heruntergefahrenen, gesellschaftlichen Leben. Nur nicht bei Hotels und Gaststätten. Die hätten aber auch getobt, wenn man Ferienhäuser und -wohnungen über Ostern hätte vermieten dürfen.
Glückwunsch an die happy few , die sich nach Malle abgesetzt haben. Dort wird es zwar auch ungemütlicher, aber man muss sich nicht so aufregen wie zu Hause.
Und die Kirchen? Die saßen – im Gegensatz zur Industrie und den Krankenhauskonzernen – nicht mit am Tisch. Die haben jetzt Gesprächsbedarf. Aber bei denen kamen die Befehle ja sowieso schon immer von oben – wie im Himmel – also auch auf Erden!