Honig für Ministerin

Vier Tonnen Honig für Julia Klöckner: Imkerpaar übergibt Glyphosat-belastete Honigernte an deutsche Agrarministerin

Am  Mittwoch, den 15. Januar 2020 um 11 Uhr Ort wollen erboste ImkerInnen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner keinen Honig um den Bart schmieren, viel mehr wollen sie  4 Tonnen mit Glyphosat vergifteten Honig der Ministerin überreichen. Sie hatte ja mal den Satz (Vorsicht Sonntagsrede) geprägt: „Was der Biene schadet, kommt vom Markt.“ Nun ja – Glyphosat schadet erst einmal dem Menschen, deshalb dürfen die ImkerInnen ihren belasteten Honig ja nicht an Menschen verkaufen…. Also ist doch alles gut, oder?
Es gibt allerdings viele Menschen, die diese Form der langsamen Vergiftung satt haben! Die Kampagne „Wir haben es satt“ lädt auch in 2020 zur Grünen Woche nach Berlin ein und natürlich zur Großveranstaltung am Sonnabend, den 18.01.2020, die unter dem Motto steht „Agrarwende anpacken“. Ich würde ergänzen wollen: und nicht länger bei der Vergiftung von Trinkwasser, Lebensmitteln, Tieren und Menschen zu sehen.
In der Presseerklärung heißt es:
„Gemeinsam mit zahlreichen Berufskolleg*innen verleihen sie so ihrer Wut über die verfehlte Agrarpolitik der Bundesregierung Ausdruck.
Sie fordern eine Abkehr von einer intensiven, chemiegestützten Landwirtschaft, in der weiterhin Pestizide in blühende Pflanzen gespritzt werden dürfen – selbst in nächster Nähe zu Bienenstöcken.
Im Fall der Imkerei Seusing aus dem Landkreis Barnim hat der Pestizideinsatz auf den Nachbarfeldern dazu geführt, dass mindestens vier Tonnen ihrer Honigernte so stark mit Glyphosat verunreinigt sind, dass sie nicht mehr verkehrsfähig sind und entsorgt werden müssen. Der Schaden beträgt rund 60.000 Euro und hat das betroffene Imkerpaar in akute wirtschaftliche Existenznöte gebracht. Wer am Ende für den Schaden haftet, ist aufgrund rechtlicher Missstände bisher noch völlig unklar.
Unterstützt werden die beiden Imker von dem „Bündnis zum Schutz der Bienen“, das von der Aurelia Stiftung organisiert wird und zu dem unter anderen der Europäische Berufsimkerverband und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund gehören. Die Organisationen sind auch Teil des Trägerkreises der „Wir haben es satt!“-Demonstration, bei der am 18. Januar wieder Zehntausende für eine Agrarwende auf die Straße gehen werden.
Alle Hintergründe zu dem Fall: www.aurelia-stiftung.de/glyphosat-im-honig