Die Rückkehr zu den sogenannten guten alten Zeiten steht bei einer wachsenden Zahl von Mitmenschen oben auf der Agenda. Zurück zum alten Italien, zum alten Spanien uuuhhh- das kann nur Francozeit bedeuten. und bei uns in welche Zeit träumen sich unsere Fans von Vaterland und Familie? Mit dem Sozialismus wurde in den Republiken des ehemaligen Jugoslawien auch der emanzipatorische Fortschritt begraben, stellt die bosnische Schriftstellerin Lana Bastašic fest. Lana Bastašic wurde 1986 in Kroatien geboren, ihre Eltern sind Serben und sie wuchs in Bosnien auf: kurzum sie ist ein Kind des alten Jugoslawien. Sie beobachtet ihre Umwelt mit klarem Blick: „Frauen verschwinden aus der Öffentlichkeit, sexuelle Belästigung ist wieder an der Tagesordnung: „Als ein Museumsdirektor aus Belgrad mich öffentlich meiner angeblich ‚blasphemischen Gedichte‘ und ‚lesbischen Geschichten‘ wegen beschimpfte, richtete sich der Angriff nicht gegen mich, sondern gegen meinen Vater. Herr Bastašić habe, so der Direktor, ‚seine Tochter nicht richtig erzogen‚. Noch nicht einmal meine Blasphemie gehörte mir selber. Mein Vater hatte es versäumt, mich zu zähmen. Außerdem zeigten meine Tätowierungen, ‚dass ich die Kunst der Hexerei‘ verehrte, was den orthodoxen christlichen Werten widersprach.“