Der Kuckuck ….

Ich hatte ihn schon vermisst den Kuckuck. Aber gegen Abend konnte ich ihn endlich hören. Er rief relativ oft, so als wenn er möglichst vielen mitteilen will: ich bin jetzt auch da! Die Schwalben sind ja schon Mitte April hier oben angekommen.
Im letzten Jahr war er bereits am 1. Mai zu hören.

Im Märzen der Bauer…..

den Trecker mit dem Güllebehälter anspannt und  den Acker – auch den ohne Zwischenfrucht – mit Gülle bewässert. Hinterher wird umgepflügt und alles wird gut. Mal sehen was in diesem Jahr auf den so vorbereiteten Acker gesät wird. Die Gülle wird auf jeden Fall schon mal in den Graben ausgewaschen…….

und so sieht dann ein Graben aus – lecker…..

Brunnenvergifter

Grundwasserschutz muss praktikabel bleiben, sagt Julia  Klöckner. Die Bundeslandwirtschaftsministerin steht fest an der Seite der Agrarindustrie. Julia Klöckner: „Der Schutz unseres Grundwassers geht uns alle an. Auch die Landwirtschaft leistet ihren Beitrag dazu.“ Welchen Beitrag? Ähm, wer sorgt nochmal dafür, dass zu viel Nitrat im Grundwasser ist? Und wer pumpt das Grundwasser zur Bewässerung von Kartoffeln und Mais ab? Richtig die konventionelle Landwirtschaft. Die Bauern, denen sowohl das Trinkwasser als auch der Pestizideinsatz – völlig egal sind. Jetzt barmt Frau Klöckner über die Düngeverordnung aus dem Jahr 2017….Ich habe mal versucht herauszubekommen, was sich wirklich ändert zur alten kritisierten Verordnung – ich hab nichts gefunden. Die EU-Kommission auch nicht. Frau Klöckner möchte  nun das Grundwasser „noch besser“ schützen – Hä? Es gab vorher keinen Grundwasserschutz und jetzt auch nicht.  Das „Mysterium“ schlägt allen Ernstes Aufzeichnungspflichten vor….Die Bauern sollen protokollieren wie viel Liter Gülle sie auf dem Acker verteilen…. das ist so richtig nah an der bäuerlichen Praxis.
Dumm nur dass gegen Deutschland seit Oktober 2013 ein Vertragsverletzungsverfahren wegen unzureichender Umsetzung der Nitrat-Richtlinie läuft. Und trotz Hinhaltetaktik  hat die EU Kommission Deutschland im April 2016 vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (Rechtssache C-543/16) stammt vom 21. Juni 2018. Als absehbar war, dass die deutsche Seite irgendetwas machen muss und um Zeit zu gewinnen, wurde im Jahr 2017 die alte Düngeverordnung „überarbeitet“. Allerdings nicht wirklich – wie auch die Europäischen Kommission feststellte. Ohne den Druck der EU würde sich überhaupt nichts ändern. Denn die Bauernlobby in der Regierung hält den Grenzwert von 60 kg Stickstoff pro Hektar für zu niedrig und hält es auch nicht für nötig, überhaupt irgendetwas in den nitratbelasteten Gegenden wie Schleswig-Holstein zu unternehmen. Die EU-Kommission wirft der Bundesregierung „die zu geringe Stringenz der Maßnahmen in den mit Nitrat belasteten Gebieten“ vor. Jetzt wollen die Lobbyisten den Kontrollwert ganz streichen und die Bauern sollen – jeder für sich – berechnen wie viel Nitrat sie pro Hektar ausbringen. Und sie dürfen selbst den Düngebedarf berechnen. Und da werden ja wohl dann keine Überschreitungen mehr vorkommen – oder? Die Nitratmenge bleibt so im Unklaren. Sehr gut! Und damit unser Trinkwasser nicht noch mehr belastet wird, schlägt die Bundesregierung vor:
-Verbot der Herbstdüngung im Spätsommer bei Winterraps, Wintergerste und Zwischenfrüchten ohne Futternutzung.
-Der für jede Kultur nach strengen Vorgaben errechnete Düngebedarf wird pauschal um 20 % abgesenkt.
-Die bisher nur im Betriebsdurchschnitt geltende Obergrenze von 170 kg Stickstoff pro Hektar für Gülle und andere Wirtschaftsdünger muss zukünftig schlagbezogen berechnet werden, d.h. für jedes Feld gilt dann die Obergrenze von 170 kg Stickstoff pro Hektar. – zur Erinnerung die EU will 60 kg Stickstoff pro Hektar – das ein Drittel!
-Wenn eine Sommerkultur, wie z.B. Mais oder Zuckerrüben, angebaut wird, die erst im Frühjahr ausgesät wird, muss im Herbst davor verpflichtend eine Zwischenfrucht angebaut werden, damit der Boden über Winter mit einer Pflanzendecke bedeckt ist. Vor allem damit im Frühjahr wieder Gülle drauf kann. – Das haben unsere Bauern gemacht und kamen sich vor wie die Inkarnation eines Umweltschützers.
Übrigens:  Die Kosten für die aufwendige Trinkwasseraufbereitung in den Nitrat-belasteten Gegenden wird von allen Wasserkunden bezahlt.  Brunnenvergifter wurden früher aus dem Dorf getrieben …..heute bestimmen sie die Richtlinien der Politik.