Gegen Gewalt gegen Frauen

Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe macht auf eine neue Rechtsvorschrift im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen aufmerksam. In der Pressemitteilung heißt es: 
„Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, bekannt als Istanbul-Konvention, stellt deutliche Anforderungen an die Gleichstellung und Nichtdiskriminierung, aber auch an die Prävention, Intervention und Unterstützung bei Gewalt gegen Frauen und Mädchen (https://rm.coe.int/1680462535).
„Die Konvention verlangt eine aktive Gleichstellungspolitik, um geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen. Umgekehrt fördern Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen auch deren gesellschaftliche Gleichstellung.“, erläutert Katja Grieger, bff-Geschäftsführung.

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Die Beerdigung von Hannelore May

Hannelore May wurde am 18. Januar 2018  auf dem Friedhof an der Stubenrauchstraße in Berlin-Friedenau beigesetzt.
Halina Bendkowski, die u.a. mit Hannelore und mir in der Berliner FrauenfrAKTION aktiv war,  hielt eine der Trauerreden:
Liebe Hannelore (nein, ich bin nicht religiös, aber zum letzten Mal spreche ich Dich direkt persönlich auf Erden an), liebe Trauergäste,
es ist meine erste Trauerrede und ich konnte mich dieser Aufgabe einfach nicht entziehen, denn wenn  sie es hörte, weiß ich, dass ihr daran gelegen gewesen wäre, von verschiedenen Seiten, die alle ihre waren, gewürdigt zu werden. Mir obliegt die politische Würdigung. Einer aus unserer Unterstützungsgruppe für Hannelore schrieb mir: “Ich fände es gut, wenn du, Halina, über Politik sprechen könnest, marxistische, feministische, grüne, erstens weil ich wenig darüber weiß, und zweitens weil doch viele Leute aus der Zeit kommen werden.“ Das will ich nun in 5 Minuten versuchen. Wie viele wissen, stammt Hannelore aus einem gebildeten und wie sie betonte antifaschistischem Buchhändlerhaushalt und sie ist dem Lesen so lange sie konnte, ernsthaft verbunden geblieben.  Jede AutorIn träumt von solch einer Lesenden. Die Texte sind von ihr sichtbar bearbeitet und als Dokumente des Dialogs dringlich einer interessierten Nachwelt zu empfehlen. Kurz nach ihrem Tod am 2. Weihnachtsfeiertag 2017, war ich wie verabredet zu Besuch bei ihr. Da lag sie nun als schöne Leich, wie die Wiener schaudernd sagen und so empfand ich es auch. Mir wurde es etwas unheimlich mit ihr allein. Aber dann sah ich in ihr beinahe schmunzelndes Gesicht und fühlte mich getröstet. Friedlich ruhend inmitten ihrer Bücheregale, konnte man die Phasen ihres Lebens an den Themen und Titeln  rund umblickend nachverfolgen.

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Hannelore May

An Weihnachten 2017 ist eine meiner politischen Freundinnen in Berlin verstorben. Hannelore May gehörte zu den wenigen Frauen, denen ich wichtige Schritte in meinem beruflichen Leben zu verdanken habe. Sie war es, die mich im März 1989 anrief und fragte, ob ich Pressesprecherin bei Anne Klein, der neuen, grünen Senatorin für Frauen, Jugend und Familie werden wollte – mithin im ersten rot-grünen Senat in Berlin. Diesem Senat gehörten mehr Frauen als Männer an.
So läuft es also dachte ich damals, hatte aber die Rechnung ohne den grünen Intrigantenstadel gemacht. Nach sechs Wochen war meine Senatsepisode beendet. Für mich bedeutete dieses Intermezzo trotzdem eine Menge: Im damaligen Sender Freies Berlin trauerten einige Redakteure tatsächlich ihrer freien Autorin nach. Und ich gewöhnte mich an das Gefühl, auch mal „Chefin“ zu sein.
Hannelore May war wie ich Teil der Berliner FrauenfrAKTION, die eigentlich mehr als ein Debattierclub sein wollte, aber wir, die wir uns regelmäßig trafen, liebten vor allem die Diskussionen: laut und wild durcheinander redend. Da hatte Hannelore es manchmal schwer mit ihrer leisen Art durchzudringen. Diese Stimme ist nun für immer verstummt. Eine Aktivistin weniger.