Daily Corona

Früh um 8 Uhr klingelte das Telefon und die Arzthelferin meines Augenarztes sagte den Termin für Montag ab, auf den 4 Monate gewartet habe. Also werden meine Augen weiter jucken und ich werde mir weiter viel zu oft ins Gesicht fassen!
Gut, dass wenigstens das neue Fliegenfenster geliefert wurde. Der Monteur bestand auf 2 Meter Abstand zu mir und hatte immerhin Plastiküberschuhe mit. Innerhalb von weniger Minuten war das Fenster montiert und mir von Ferne gezeigt wie es funktioniert und dann war er auch schon weg.

Heute müssen die letzten Touristen S-H verlassen. Wir warten auf die Ausgangssperre! Vielleicht ab Sonntag 0.00 Uhr wie in Österreich.

 

18. März 1990

Vor 30 Jahren war ich auf Teneriffa und Lanzarote im Urlaub. (geht z.Zt. nur mit Schwierigkeiten) Und daheim im Osten wurden die Abgeordneten der Volkskammer neu gewählt. Alle Prognosen sahen die Sozen ganz vorne. Allerdings hatte die CDU im Endspurt alles, was Beine in den Wahlkampf geworfen: Am Ende machten über 42 % der Ostler bei der CDU oder wie Befragte in Interviews Glücks trunken erzählten: bei unserem Bundeskanzler Helmut Kohl!
Die Bildzeitung war ebenfalls besoffen vor lauter Deutschtümelei: Die großen Buchstaben kennt man ja, aber  nun zierten dicke schwarz, rot, goldene Balken die Titelseite. Sie sprang einen selbst im Urlaub auf den Kanaren  von den Zeitungskiosken förmlich an. Grauenvoll – war mein einziger Gedanke – zu diesem Desaster.
Einige Monate später inklusive der Erkenntnis, dass das mit den blühenden Landschaften irgendwie anders gemeint war als der gemeine Ostler es sich dachte, war natürlich niemand mehr zu finden, der sein Kreuz bei den Christlichen gemacht hatte!

Corona mal wieder

Seite heute ist S-H abgeriegelt: keine Dänen mehr von Norden und keine Hamburger mehr von Süden. Allerdings kamen die Keime vor allem von reisefreudigen Lehrern in den LKR und von Deppen, die zur Corona-Party im Hochgebirge waren.  Keine Touris mehr in S-H, kein Ostergeschäft.
Die Inseln waren ja schon vorher geräumt worden, u.a. eine Kurklinik mit 1000 Frauen, die zur Mutter-Kind-Kur an der Nordsee waren. Und das weil seit der Privatisierung des Gesundheitswesens die Versorgung in strukturschwachen Gebieten ziemlich weit runterfahren wurde: keine Kinderstationen und keine Geburtshilfe und natürlich auch keine Beatmungsgeräte.
Mal sehen, was es Neues von der Toilettenpapierfront heute gibt: Leider kann man nicht mehr online bei DM gucken, wo es Klopapier gibt. Gestern gab es noch ganz viel in Flensburg, in Eckernförde und Kiel. Nur an der Westküste war nach wie vor tabula rasa – also leer geschabte Tafel bzw. leere Regale.