Mit Justitia gegen die Frauen

Mein Bauch gehört mir! – dieser Schlachtruf ist auch nach 50 Jahren  für viele Männer und einige Frauen eine Provokation und er ist der Lakmustest wie es um die Humanität einer Gesellschaft oder einer politische Richtung bestellt ist.
Über 155.000 Menschen haben die Petition der Ärztin Kristina Hänel zum Thema Streichung des §219a unterschrieben. Damit haben sie sich für ein Informationsrecht für Frauen zum Schwangerschaftsabbruch stark gemacht! Der § 219a stammt aus der Nazizeit. Insofern ist verständlich, warum er so viele Freunde aus der braunen Ecke hat – vor allem männliche Freunde.
Wer welche Position in Sachen Informationsfreiheit für schwangere Frauen vertritt, hat die Deutschlandfunkredakteurin Christiane Florin für die Reihe „Hintergrund“ zusammengetragen – im Netz unter „http://www.deutschlandfunk.de/hintergrund“  nachzuhören.
Christiane Florin ist eigentlich Redakteurin im Kirchenfunk des DLF und insofern ist es nicht verwunderlich, dass ihre Sendung etwas arg kirchenlastig ausgefallen ist. Allerdings wer weiß sonst von einem Verfahren gegen den Bischof von Limburg wegen des Verstoßes gegen §219a? Er wurde von rechten Frauenhassern genauso angezeigt wie die Ärztin Kristina Hänel und ihre Kolleginnen. Der Bischof wurde zwar nicht verurteilt, aber die Anzeige hatte trotzdem Erfolg. Denn die Liste mit Adressen, an die sich schwangere Frauen zur Beratung wenden können, verschwand aus dem Internet.  Und darum geht es schließlich. Die braunen Kinderfreunde wollen in ihrem misogynen Wahn Frauen von jeglichen Informationen fernhalten, um – ja um was eigentlich zu erreichen? Betroffene von Informationen vorenthalten, um sie besser manipulieren zu können? Mehr weiße ethnisch deutsche Kinder? Das was im AFD-Jargon „aktivierende“ Bevölkerungspolitik heißt? Dass es in Sachen Schwangerschaft um Bevölkerungspolitik und die Kontrolle über weibliche Sexualität geht, war schon immer so. Nun haben die Schlauberger den § 219a entdeckt. Gab es bislang 3 oder 5  Anzeigen pro Jahr, stieg die Zahl in 2016 auf 35 – unter ihnen immerhin der Bischof von Limburg.  So lange es den §219a gibt (die CDU will übrigens nichts an ihm verändern), so lange werden Gerichte Handlangerdienste tun.

219a – Gesetz aus der Nazizeit streichen

Hier der Nachdruck der Pressemitteilung des Deutschen Juristinnenbundes  vom 22. Feb. 2018:
Juristinnenbund fordert Abschaffung des § 219a StGB und verbesserte
Informationsrechte für betroffene Frauen
Anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte über den Reformbedarf der Regelung des § 219a StGB bekräftigt der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) die Forderung nach einer Abschaffung der Regelung. „Ärztinnen und Ärzte müssen über das Thema Schwangerschaftsabbruch öffentlich und sachlich informieren dürfen, ohne sich der Gefahr einer Strafverfolgung ausgesetzt zu sehen.“, so die Präsidentin des djb, Prof. Dr. Maria Wersig. Nach einem im Dezember 2017 veröffentlichten Hintergrundpapier des djb ist die Abschaffung der Norm verfassungsrechtlich zulässig und bezogen auf sachliche Informationen durch Ärztinnen und Ärzte darüber hinaus
verfassungsrechtlich geboten, weil die Kriminalisierung einen unverhältnismäßigen Eingriff in deren Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) darstellt.

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Scamming

Der gute alte, analoge Heiratsschwindler hat ausgedient. Jetzt wird mit Identitätsklau und dem weltweiten Netz gut gläubigen Menschen das Geld aus der Tasche gezogen. Dating-Portale bieten ein wunderbares Betätigungsfeld. Mehrere Wochen lang wird den Opfern Honig um den Bart geschmiert, sie seien die tollsten Menschen auf der Welt und einem Glück bis ans Lebensende stände lediglich ein kleines Hindernis im Weg. Dieses können die Frauen – mit dem Überweisen einer zumeist 4- gerne auch 5-stelligen Summe aus dem Weg räumen. Für die Suche nach der Gans mit den goldenen Eier, legen sich die digitalen Prinzen eine geklaute Identität aus dem Netz zu. Und dass dann zwar ihre Liebesschwüre auf deutsch  verfasst sind, aber zumeist nur englisch gesprochen werden kann, verwundert die Angebeteten nicht. Die sind nämlich zu diesem Zeitpunkt schon längst auf der rosa-roten Wolke 7 und haben ihr analoges Hirn ausgeschaltet. Dass vor allem ältere, selbstbewusste Frauen sich abzocken lassen, hat viel mit der verinnerlichten Frauenrolle zu tun und dass eine Frauen ohne Mann eben doch nicht mit einem Fisch ohne Fahrrad gleichzusetzen ist.
Filmtip: „Betrogene Liebe“, ein Film von Petra Wernz,  www.ardmediathek.de/tv/betrifft

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