
Foto: Nicola Graf
Die Teilnehmerinnen des 40. Herbsttreffens der Medienfrauen von ARD, ZDF und ORF sind stolz, auch in diesem Jahr den begehrten Wanderpreis „Saure Gurke“ verleihen zu können. Der Preis geht an Claus Kleber, den Moderator des „heute-journal“ im ZDF. Er bekommt den Preis für ein Interview mit Maria Furtwängler, über die von ihr initiierte Studie zu Frauen in Kino- und Fernsehfilmen. Für die Studie nahmen WissenschaftlerInnen vom Institut für Medienforschung der Universität Rostock fast 3000 Programme von 17 Sendern, das Angebot von vier Kindersendern sowie knapp 1.000 Kinofilme unter die Lupe.
Das Gespräch wurde in der Sendung „heute-journal“ vom 12. Juli 2017 ausgestrahlt.
In der Begründung der Medienfrauen, die 2017 bei der Deutschen Welle in Bonn tagten, heißt es:
„Der Moderator geht in das Interview mit einer klaren Vorstellung vom Ausgang des Gesprächs, überhört deshalb großzügig Maria Furtwänglers Antworten. Von Argumenten oder Fakten lässt er sich nicht irritieren. Denn Claus Kleber weiß es: Schließlich ist er „Vater zweier Töchter“ (Zitat).
Ebenso väterlich stellt er sich schützend vor das Fernsehpublikum. Denn es droht Umerziehung, wenn aus der Furtwängler-Studie die Konsequenz gezogen würde: gleich viele Frauen wie Männer in allen Rollen auf dem Bildschirm.
Und Claus Kleber denkt weiter: Der Gender-Mainstreaming-Experte (er kann das stolperfrei aussprechen) sorgt sich auch um die Zukunft des Kinderprogramms. Scharfsinnig fragt er Maria Furtwängler: Soll in Zukunft auch für Trickfilm-Ameisen eine Frauenquote gelten? Fürsorglich beendet er das Interview mit dem „Schlussakkord“: Aber Benjamin Blümchen bleibt männlich.
Es gibt nur eine „Saure Gurke“, aber eine lobende Erwähnung verdient auch die Redaktion der ZDF-Sendung „Volle Kanne“ für den Auftaktbeitrag zur Reihe „Wähl mich!“, gesendet am 14. August 2017.
Begründung: Munter setzt sich die Redaktion darüber hinweg, dass die deutsche Sprache männliche und weibliche Formen hat. Das ist wirklich gelungen: nur Frauen im Bild, nur Männer im Text. Ein echt trendiges Retro-Stück! – Wir gratulieren.“
Die Saure Gurke ist ein Wanderpreis für Sendungen von ARD und ZDF, in denen Frauen entweder gar nicht vorkommen oder diskriminierend dargestellt werden. Der Negativpreis soll bei Verantwortlichen von ARD und ZDF das Bewusstsein stärken, dass Frauen realistisch und jenseits überkommener Rollenklischees in ihren Produktionen wahrgenommen werden können.
Ich beziehe meinen Strom seit einigen Jahren bei den Stromrebellen im Schwarzwald – bei ews- bei den ehemaligen Stromrebellen muss ich heute sagen. Die Stromrebellen fand ich sympathisch, unter anderem weil eine Frau Mitbegründerin war und weil die ews Strom vor allem aus Wasserkraft ins Netz einspeist. Jetzt lese ich im Kleinen Jahresbericht 2017, man habe Deutschlands höchsten Windpark im Schwarzwald eingeweiht. Da ich weiß wie umstritten die Windkraftanlagen gerade in Baden-Württemberg sind, schaute ich ins Internet und siehe da: auf fünf recht ansehnlichen, bzw. unansehnlichen Baustellen mitten im Wald sind die 5 Windräder errichtet worden. Diese Baustellen lassen sich per Google Earth besichtigen. Sieht richtig „gut“ aus. Schneisen für Schwertransporter in ein intaktes Waldgebiet! Super – das nenne ich nachhaltig. Dass dort der Rotmilan auszieht, ist verständlich – die Frage ist nur: wohin denn dann? Es wird ja auch nicht mehr von Umweltschutz geredet, sondern nur noch von Energiewende. Und die soll koste es, was es wolle durchgeprügelt werden. Irgendwann wird es kein Grünland mehr geben, keinen Horizont ohne Windrad und keine Vögel, aber die Energiewender sitzen mit gutem Gewissen in ihrer warmen und hellen Stube. Doch nicht schlecht, oder? Dass dann auch noch Gutachter und Investoren bei diesem Projekt unter einer Decken stecken bzw. dass die Investoren Mitgesellschafter derer sind, die die Gutachten erstellen, ist schon bundesligareif. Das ist man sonst nur von Großkonzernen gewöhnt. Auch der frauenfreie Vorstand passt ins Bild.