Demonstrationsrecht – G20 und die Folgen

Über 250 Demonstrant*innen wurden von der Polizei unter teils haarsträubender Begründung in oftmals überfallartigen Szenen von vermummten Polizeibeamt*innen festgenommen und tagelang unter folterähnlichen Bedingungen ihrer Freiheit beraubt, darunter fast der gesamte Jugendvorstand der ver.di-Jugend NRW-Süd und ein kompletter anreisender Bus der Jugendorganisation „Die Falken“. Zu den Haftmethoden zählten systematischer Schlafentzug, Demütigungen und Schläge. Mehr als einen Monat nach den Gipfelprotesten dauert die Freiheitsberaubung immer noch an, noch sitzen 31 Demonstrant*innen in Untersuchungshaft, der größte Teil von ihnen ausländischer Herkunft. Die mittlerweile freigelassenen ver.di-Mitglieder werden weiterhin mit mehrjährigen Gefängnisstrafen bedroht, die mit einer Reihe von neuen Gesetzen durchgesetzt werden sollen.

Diese Gesetzesänderungen werden das gesamte Demonstrationsgeschehen in Deutschland nachhaltig verändern. Wenn jeder Demonstrant Angst haben muss, z.B. im Falle eines Handgemenges hinter Gittern zu landenund zwar auch dann, wenn dieses Handgemenge  von der Polizei ausging – werden sich viele von der Teilnahme an Kundgebungen, Demos oder Streiks abgeschreckt sehen. Die derzeitigen Gesetzesänderungen gehören zu den tiefsten Eingriffen in die Versammlungsfreiheit (Artikel 8 des Grundgesetzes) seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland und höhlen damit ein elementares Recht völlig aus, das vom BVerfG als „ein Stück ursprünglich-ungebändigter unmittelbarer Demokratie, das geeignet ist, den politischen Betrieb vor Erstarrung in geschäftiger Routine zu bewahren“ bezeichnet wurde.

Heißt es in einem Aufruf der Initiative „Demonstrationsrecht verteidigen!“, den ich gerne veröffentliche.

„Demonstrationsrecht – G20 und die Folgen“ weiterlesen

240 tausend Hühner

Die „Wir haben es satt!-Aktionstour für eine andere Agrarpolitik“ vor der Bundestagswahl lädt am Sonnabend, den 9. September zur großen Abschluss-Demonstration ein:

„Wir haben Tierfabriken satt!“-Demonstration zum Wiesenhof-Megaschlachthof bei Berlin

240.000 Hähnchen pro Tag – so viele Tiere will Wiesenhof am Standort Königs Wusterhausen künftig schlachten. Gegen die geplante Erweiterung des Schlachthofs demonstriert ein breites Bündnis von mehr als 45 Organisationen unter dem Slogan „Wir haben es satt!“ Der Schlachthof ist für die Veranstalter Ausdruck der fehlgeleiteten Agrarpolitik. Sie kritisieren, dass immer mehr Megaställe entstanden sind. Die Zahlen sprechen für sich: In Deutschland werden im Jahr mehr als eine halbe Milliarde Hähnchen geschlachtet, die in Betrieben mit 50.000 oder mehr Tieren großgezogen werden. Die Demonstration ist der Abschluss der „Wir haben es satt!“-Aktionstour gegen Konzernmacht, Landraub und Tierfabriken.

 Eine Aktion, die der dortige Bürgermeister scheinbar nicht sonderlich schätzt, wie die Veranstalter mitteilen.

Zeit: Samstag, 9.9.17, 13:00 Uhr, Ort: Bahnhof Königs Wusterhausen (Storkower Str. 38, 15711 Königs Wusterhausen)

„240 tausend Hühner“ weiterlesen

Bürgerliche Scharfmacher

Er habe jetzt wieder die Hände an den Waffen – mit diesen markigen Worten wird Herr Bannon aus den USA zitiert. Bei uns haben die AFD’ler jetzt im Wahlkampf offensichtlich die Hände an den Waffen. Vor allem wenn es gegen Frauen geht, die sich öffentlich zu Wort melden und dann auch noch einen türkisch klingenden Namen haben.

Wie die brauen Vorfahren werden einzelne Personen aus dem sozialdemokratischen und linken Lager ins Visier genommen. Und den Gewaltphantasien wird gerne mal freier Lauf gelassen. „In die Türkei entsorgen“ heißt es heute, was früher das KZ war. Die Eliten werden ihm nicht folgen auf diesem Trip, das gibt Herr  „der Feind steht links“ Gauland zu Protokoll – aber es geht ihm ja auch nicht um diese Gruppe. Es geht ums Scharfmachen, ums Unruhestiften, um Schlagzeilen – eben um das was man macht, wenn mann die Hände an den Waffen hat. Ums Kriegführen, speziell ums Kriegführen gegen Frauen, die ihre Meinung sagen – nicht nur am Küchentisch, sondern laut und öffentlich.

Bootsie in der Sommerfrische

ich glaube Bootsie fühlt sich im Ferienlager ganz wohl. Er hat verschiedene Sofas erobert, tobt und rauft mit der einjährigen Goldie-Hündin Ivy herum – wenn es ihm zu viel wird, verkrümelt er sich oder beißt mal über die Schnauze – dann gibt der Junghund Ruhe. Manchmal geht auch Agathe dazwischen und bellt die beiden an, dann tritt auch eine Kampfpause ein. Da es bei uns z.Zt. schnell schwül wird, merkt man auch Bootsie seine 10 Jahre an. Er ist dann merklich langsamer genauso wie Agathe.

Jetzt ist gerade eine Gewitterwolke nördlich an uns vorbei gezogen und wir werden uns auf die Nachmittagsrunde begeben. Danach ist Fressen angesagt. In der nächsten Woche soll auch hier mal wieder der Sommer vorbeischauen: 23 und 24 Grad sind prognostiziert. Dienstag fahre ich mit den drei Hunden auf die Sandbank bei St. Peter-Ording – da können sie dann nach Herzens Lust toben und durchs flache Wasser galoppieren. Hinterher sehen sie aus wie die See-Hunde und sind rechtschaffen müde und man hört keinen Muckser mehr von der Rückbank. Morgen gehen wir vielleicht schwimmen im Baggersee – da kann ich dann auch mit ins Wasser.

Bootsie wird wohl nicht mehr nach Linnau ins Sommerquartier kommen. Er ist im Januar 2019 mit seinem Herrchen nach Süddeutschland gezogen. Er wird in diesem Jahr auch schon 12…..