Auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die glauben, es gehe nicht schlimmer, werden wir durch Klerikal-Faschisten eines Besseren belehrt: Nun soll das Sterben im restlichen Gazastreifen beschleunigt werden: ab Februar wird die sogenannte westliche Wertegemeinschaft darunter auch Deutschland ihre Zahlungen an das UN-Hilfswerk für die palästinensischen Flüchlinge, das es seit 1948 (Staatsgründung Israels) gibt, eingestellt. Das bedeutet nichts anderes als das Todesurteil für die bislang noch Lebenden. Nur wer jetzt noch Geld hat, kann sich nach Ägypten schleusen lassen (Einnahmequelle der Hamas) – wer kein Geld hat, muss übers Meer schwimmen. Al Jazeera veröffentlicht täglichen den Bodycount: Tote, Verletzte, Verschüttete in Gaza und die Zahl der Verhafteten (alles Terroristen) in der besetzten Westbank. Dort sind heute 3 Menschen (alles Terroristen) im Krankenhaus in Djenin erschossen worden von israelischen Millitärs. Das gilt inzwischen nicht mehr als inhuman, sondern als Kampf gegen den Terrorismus. Es gibt eine Karikatur: ein isralischer Soldat hält sein Schnellfeuergewehr in einen Brutkasten und bellt: Distanzier Dich von der Hamas! Wir sind entwicklungsmäßig zurück in der Zeit vor der Gründung des Roten Kreuzes! Auf Al Jazeera werden gern Fotos gezeigt von Holocaust-Überlebenden im Vergleich dazu entweder halbnackte gefangene palästinensische Männer (alles Terroristen) oder abgemagerte Kinder. Und während die Welt fasziniert mit leichtem Gruseln auf den Ethnozid im Gazastreifen blickt, schaffen Siedler und israelische Armee in der Westbank Tatsachen: es werden immer mehr Bauern von ihrem Land vertrieben, es werden Wechselstuben ausgeraubt – den Bankraub filmt die Armee sogar – und man ist auf dem Weg, das Westjordanland zu teilen. Dann kann man die Palästinenser besser vertreiben, bzw. umbringen. Denn dort – schreibt die Jerusalem Post heute – herrscht dasselbe terroristische Regime wie im Gazastreifen. Jedenfalls ist man auf einem guten Weg – das zeigen auch die Jubelfeiern beseelter Siedler, die ihre politischen Anführer wie Itamar Ben-Gvir und – den als israelischen Trump bezeichneten – Bezalel Smotrich hochleben lassen.