
Frühling – trotz allem

Wie ich die Großstadt hinter mir ließ und an die Küste zog

Ruhige Ostern – dafür ist aber vor Ostern der Teufel los – nämlich der Coronateufel. Und über allem schwebt die Frage: wat schall dat bedüüden? Diese Frage stellen sich viele, denn die einzigen, die sich positiv zu den nächtlichen Eingebungen geäußert haben, waren die Krankenhausleute. Als ich gestern im Nachtmagazin – weit nach Mitternacht – von Julie Kurz die Zusammenfassung der aktuellen Gerüchtelage im Regierungsviertel hörte, habe ich schnell noch mal in Spanien eine Kiste Apfelsinen beim Crowdfarming bestellt. Ich will ja über Ostern nicht verhungern. Und bei den Geisterfahrern weiß man nie, was am Ende wirklich beschlossen und umgesetzt wird.
Heute ist wieder Corona-Tag und Bodo Ramelow spielt Candy Crush – wahrscheinlich relativ lange. Heute geht es um Ostern – ja. Letztes Jahr war alles zu – selbst die Landesgrenzen wurden abgeriegelt und die Hamburger faktisch eingesperrt. Das ließ viele ins Grübeln kommen. Und wenn sich die Gelegenheit bot, zog man Haus mit Garten einer Mietwohnung auf der Etage vor. Nun – also das 2. Corona-Ostern. Die Landesgrenzen werden offen bleiben, aber man rät – wie immer – von Reisen aller Art ab – berufliche natürlich ausgenommen – denn da infiziert man sich ja schließlich nicht. Genauso wenig wie im Flugzeug nach Malle.
Selbstverständlich habe ich früher auch Hörfunkbeiträge zum Weltwassertag gemacht. Der März war überhaupt ein „beitragsreicher“ Monat. Es fing mit dem 8. März an, dann Weltwassertag am 22. 3. und Equal Pay Day. U.a. habe ich im Schlamm in Südamerika gestochert und über die Folgen der Wasserprivatisierung durch französische Wasserkonzerne wie Veolia und General des Eaux berichtet. Diejenigen, die sich das Flaschenwasser nicht leisten konnten, nahmen ihr Trinkwasser aus den Flüssen – mit entsprechenden Folgen wie Typhus, Cholera und Vergiftungen mit den Schwermetallen. Ich war aber auch im Umland von Berlin unterwegs und habe mir von Fischern erklären lassen, welche Folgen der Ausbau der Havel hat: Vertiefungen und Erhöhung der Fließgeschwindigkeit. Da verringern sich automatisch die Überlebenschancen für Fische und Pflanzen. Dafür werden die Binnenschiffe immer größer – auch schön, oder?