Corona – mal wieder

Corona in the slaughterhouse – dieses Mal bei dem ach so sauberen Herrn Tönnies! Wer hätte das gedacht! In Rheda-Wiedenbrück legt der Schlachthof den halben Landkreis lahm – zumindest Schulen und Kitas und – ja – die Mütter dürfen wieder ihre Kinder zu Hause  betreuen. Alles dank der Gewinnmargen beim Fleischexport! 657 Infizierte (Stand 18.6.20) und 7000 Menschen unter Quarantäne! (Am Ende waren es 1500 Infizierte und 2 Landkreise im Shutdown und die Menschen aus Gütersloh durften nur in die Niederlande in Urlaub fahren- die deutschen Bundesländer verhängten Beherbergungsverbote bis Mitte Juli)
Dagegen ist der Ausbruch in Neukölln gering: 80 Infizierte. Und ein ganzes Karree unter Quarantäne. Und es trifft immer wieder die sozial Benachteiligten in beengten Wohnverhältnissen.

Aber Corona ist ja nicht nur schlecht. Neulich erfuhr ich, dass wegen Corona nun bei der Wiederbelebung keine Mund-zu-Mundbeatmung mehr gemacht werden soll. Auch ob die Verletzten noch atmen soll jetzt mit dem Blick auf den Brustkorb getestet werden und nicht mehr mit dem Ohr an Mund+Nase. Tja, ich kann mich noch gut an die Debatte um den Ekel bei der Mund-zu-Mund Beatmung erinnern beim letzten 1.Hilfekurs und man schon fast für den Tod des Verletzten verantwortlich gemacht wurde, wenn man das aus u.a. Infektionsschutzgründen nicht machen wollte. Nun, Corona sei Dank, darf man es sogar nicht mehr und der Vorwurf der „unterlassenen Hilfeleistung“ ist auch vom Tisch!

 

Brautraub…..im alten Burgund

frisch aus der Bücherpresse. Diese Mär vom Brautraub hält sich hartnäckig im männlichen Hirn.
Balduin hatte dem Enkel Karls des Großen seinen Willen aufgezwungen, indem er dessen Tochter Judith entführte, wobei allerdings anzumerken ist, dass sie sich nicht ernsthaft gesträubt hatte. Das Entführen edler Damen war im Mittelalter eine bewährte Methode, eine Heirat gegen den Willen von deren Eltern durchzusetzen, und sie bescherte dem energischen Balduin Frau und Gau.“ Woher der Autor das wohl wissen will.
Bis hierhin hab ich das neue – vielgelobte – Buch über die Burgunder gelesen – danach hatte ich genug. Dass es sich hier lediglich um den männlichen Teil der burgundischen Geschichte handeln würde, war mir recht schnell klar, aber dass dann auch noch die Nummer mit „legalen Brautraub“ aufgetischt wurde, ist doch ein Beleg, dass sind nichts ändert bei den Nachkommen der Räuber. Auch 500 Jahre inklusive Aufklärung und diverse Frauenbewegungen später – nicht.
Dieses Buch braucht kein Mensch!