Das Wort Impfdose kann ich eigentlich nicht mehr hören…aber letztens horchte ich doch wieder auf: Das Serum Institute of India stellt seit einigen Monaten Millionen – eben jener – Impfdosen her und verteilt sie in die 3. Welt. Indien ist ja bekanntlich die „Apotheke“ der Welt und das Serum Institute setzte noch vor allen Zulassungen auf AstraZenica, weil – wie es hieß – die auch schon einen guten Impfstoff gegen Ebola entwickelt hatten. Man ging das Risiko ein. Ebola ist ja etwas, was hier im Westen niemanden so richtig interessiert hat, blieb die Krankheit doch brav im globalen Süden. Nun sind die Inder also ganz vorne, während man in der EU um genau diesen Impfstoff von AstraZenica sich diverse Scharmützel liefert. Um abzulenken? Außerdem fließt das Geld dann nicht in die USA zu Pfizer oder bleibt mit Curevac beim Bayer-Konzern, sondern macht den Unternehmer Poonavalla noch reicher als er sowieso schon ist.
Hauptsache wir stellen Kerzen ins Fenster und machen eine zentrale Veranstaltung für die Corona Toten. Immerhin Stand heute: 61 000 Menschen. Ist ne Menge, aber pro Jahr (ohne Kerze im Fenster) sterben in jedem Jahr 67 000 Menschen an Erkrankungen der oberen Luftwege: weil sie z.B. geraucht haben oder zu dicht an viel befahrenen Straßen lebten, oder sonst irgendwelche Giftstoffe über die Atmung u.a. bei der Arbeit zu sich genommen haben. Einen Unterschied zu den Corona-Toten gibt es: ihre Angehörigen durften sich von ihnen verabschieden oder tatsächlich sie beim Sterben begleiten – nicht durch eine Glasscheibe, sondern am Krankenbett die Hand halten.
Vielleicht soll ja die Feierstunde ein wenig das schlechte Gewissen beruhigen: z.B. das von Heimbetreibern oder GesundheitspolitikerInnen, die 2004 die Privatisierung von Alten- und Pflegeheimen ermöglicht und damit der Geldmacherei auf Kosten von Alten und Schwachen Tor und Tür geöffnet haben. Diese Riege von Betreibern von privatisierten Alten- und Pflegeheimen, die jetzt ab und zu im Fernsehen zu sehen sind, denen würde ich noch nicht mal einen Euro leihen, geschweige denn meine alten Angehörigen oder mich selbst ihnen anvertrauen. Die sehen doch alle aus wie überforderte Gebrauchtwagenhändler aber nicht wie Leute, die von Hygiene und Pflege auch nur den Hauch einer Ahnung haben.