„Das ist bei uns….

…nicht möglich“ ist der Titel eines 1935 in den USA erschienen Buchs von Sinclair Lewis. Es bewies, dass eine Machtübergabe an den Rechten Mob nicht nur in Deutschland möglich war, sondern sehr wohl auch in den USA. Das Buch wurde neu aufgelegt und erschien 2017 im Aufbau Verlag und nimmt einiges (dankenswerterweise nicht alles) vorweg, was in den Jahren 2017 bis 2021 in den USA unter Trump passierte. Vor allen Dingen das Erstarken des faschistischen Mobs, der nicht nur aus QAnon-Leuten und Proud Boys besteht. QAnon-Anhänger finden sich übrigens auch vermehrt in Deutschland. Wer sie sind und wie sie aussehen und wer dazu gehört, lässt sich im Netz erfahren. Einige der berühmtesten waren jetzt beim Sturm auf das Kapitol dabei: Der Mann mit den Büffelhörnern, Jake Angelli, ist einer bekanntesten. Wären sie nicht so gefährlich, könnte man denken, man sei bei einer Faschingsveranstaltung. Übrigens zählen auch die beiden republikanischen BewerberInnen um die Senatssitze in Georgia, Loeffler  und Perdue zur QAnon-Bewegung. Gut dass sie verloren haben. Trump hat ja noch ordentlich die Werbetrommel für sie gerührt, war aber wohl eher kontraproduktiv.
Ich hoffe, die Zeit ist jetzt vorbei, in der man nachts gebannt zwischen CNN, BBC und AlJazeera hin und her schaltet, um mitzukriegen, was in den USA gerade abgeht.
Ein amtierender Präsident ruft zum „Besuch“ des Kapitols auf, um den Republikanischen Abgeordneten auf die Finger gucken. Mich haben die Bilder auch ein wenig an die Nummer vor dem Reichstag erinnert. Vor allem die überforderte Polizei. Aber in Berlin konnte der rechte Mob draußen gehalten werden. Da brauchte es schon schriftliche Einladungen von AFD-Abgeordneten, damit die Geisterfahrer Zutritt zum Parlamentsgebäude erhielten.
Wie sagte Jürgen Trittin im Deutschlandradio: Es wird Zeit, dass mehr Leute, das Gerede der extremen Rechten – nicht nur – in den USA ernst nehmen. Und wenn 10 ehemalige Verteidigungsminister vor einem „Coup“ am 6. Januar warnen, dann ist das nicht irgendwie so dahin gesagt. Die Nachfrage des Moderators war einfach großartig: Ja, haben Sie das denn ernst genommen? Antwort: Ja, und man sieht ja auch, dass die Warnung berechtigt war.“
Die Nationalgarde war übrigens am 6. Januar 2021 im Stadtgebiet von Washington. Nur um sie auf das Kapitol zu beordern, musste der Befehl aus dem Kapitol kommen, da reicht der Arm der Bürgermeisterin nicht. Am Ende war es Mike Pence, der den entsprechenden Befehl gab. Da waren aber schon vier Angreifer tot.
Sinclair Lewis: „Das ist bei uns nicht möglich“ Aufbau Verlag. 14,00 Euro