Seewatch 3

Wer hat bloß solche Leute von der Leine gelassen wie diesen sogenannten Innenminister Salvini. Endlich hat auch Italien seinen hässlichen Italiener. Dank an das Internet und diese Grusel-Aufnahmen mit dem Handy – oh, oh. Immerhin gibt es die Regierung auch in Anzug und Krawatte und den Hinweis auf die Unabhängigkeit der Justiz (….). Das hörte sich in dem Proll-Video von Salvini noch ganz anders an: Knast für die Signorina und der Ausweisungsbefehl liege schon bereit. Salvini braucht keine Justiz. In den Chor der hässliche Männer hat sich nun auch noch Österreichs Freiheitlicher Herbert Kickl eingereiht. AFD-Gauland wird sich wieder die Haare raufen. Schließlich wendet sich das gebaren der FPÖ immer gegen die AFD.
Und die Frau? Sie bekommt die Rolle der Heldin: schön und leicht übermüdet geht sie von Bord als Verhaftete. Außenminister Maas und Bundespräsident Steinmeier setzen sich für die Flüchtlinge und die Kapitänin ein. Die Stadt Kiel will 32 Schiffbrüchige aufnehmen.

Ganz anders war die Situation 2004 als im Seegebiet zwischen Lampedusa und Sizilien die Cap Anamur mit 37  Schiffbrüchigen kreuzte und mindestens 14 Tage lang gehindert wurde, einen sicheren Hafen anzulaufen. Damals hatten sich Innenminister Otto Schily und sein italienischer Amtskollege Pisano verständigt, das ein gefährlicher Präzedenzfall verhindert werden müsse. In der Folge war natürlich vom grünen Außenminister Joschka Fischer keine Hilfe zu erwarten. Horst Köhler fühlte sich ebenso nicht bemüßigt, wenigstens verbal zu unterstützen.
Damals ging es um den Vorwurf der Schlepperei. Kapitän, 1. Offizier und der Kommandant der  Cap Anamur wurden verhaftet und kamen in Agrigent in den Knast. Nach 4 Tagen kamen die 3 wieder frei mit der Auflage, Italien umgehend zu verlassen und die südlichen Küstengewässer nie mehr zu betreten. Die Schiffbrüchigen wurden dagegen irgendwo nach Afrika abgeschoben.
Quelle: Elias Bierdel, Ende einer Rettungsfahrt, Das Flüchtlingsdrama der Cap Anamur, 2006,  Verlag Ralf Liebe, www.verlag-ralf-liebe.de