§ 218 und kein Ende

Es wurde schon mal offener diskutiert in der Republik über Abtreibungen, „Kinder oder keine“. Inzwischen herrscht wieder das altbekannte Klima der Angst. Tabufrei war die Forderung nach problemloser Abtreibung sowieso nie – da hat sich definitiv nichts geändert. Als es Ende 2010 um die UN Entwicklungsziele  und deren Erreichung ging, hat nicht nur die SPD die Forderung nach niedrigschwelligem Zugang zu sicherer Abtreibung ganz weit hinten und ziemlich verschmiemelt in ihrem Papier auftauchen lassen. Man wollte sich ja nicht den Vorwurf einfangen, man fördere den Kindermord.
Die „Lebensschützer“ haben es geschafft, die Informationen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. Vor lauter Angst wird noch nicht einmal das Thema „Zwangsberatung“ erläutert und die jungen Leute können auf diese Weise nicht nachvollziehen, warum die Alten überhaupt von Zwangsberatung reden, die sie ablehnen. In diesen Beratungen wird nämlich eigentlich nur bei der profa ergebnisoffen informiert, ansonsten wird immer für die Fortführung der Schwangerschaft „beraten“. Das aber darf eine profa-Angestellte heute öffentlich nicht sagen.
Gut dass die FDP-SH sich für die Streichung des § 219a ausgesprochen hat, ob das viel Einfluss auf die Bundestagsfraktion hat, bleibt abzuwarten.
Gut ist auch, dass wir hier in der Nähe der dänischen Grenze leben. In Dänemark ist eine Abtreibung kein Straftatbestand und in den ersten 12 Wochen möglich. So weit sind wir wieder – wir informieren uns über Fahrten ins nicht katholische Ausland!