Abgeschafft seit 1853

ist der Pranger in Deutschland twitterte letztens Claus Kleber – aber was ist das, was die Sicherheitsjunkies gerade mit 104 jungen Leuten machen? Am Ende nichts anderes als der Online Pranger und das mit Hilfe lauter guter Mitbürger, die ihre Handybilder von Passanten an die Polizei gaben. Die BILDzeitung titelte dann auch entsprechend zu dem Foto einer Jugendlichen mit bauchfreiem TShirt: „Terrorbarbie woher kommt soviel Hass?“ Wo haben die Bildredakteure das Bild und die Weisheiten her? Recherche? Wohl kaum.
Man sollte das Hamburger Pflaster meiden, wenn man nicht riskieren will, fotografiert zu werden und auf Fahndungsplakaten zu landen.

Eskalierende Polizeigewalt

Im Rahmen von G20 scheint alles erlaubt zu sein. Es spielen sich inzwischen Szenen ab, wie in den USA, wenn weiße Polizisten über ihre Mitbürger herfallen.
Gut dass es die Gruppierung „Bürgerinnen beobachten die Polizei“ gibt. Davon werden zwar die Misshandlungen nicht ungeschehen gemacht, aber wenigstens werden die Taten der Greiftrupps dokumentiert. So etwas hat u.a. in Israel an den Checkpoints Tradition. Dort ist die Gruppe Machsom-watch aktiv und dokumentiert das Verhalten der in der Regel jungen israelischen Soldaten gegen Palästinenser. In Deutschland geht es gegen Deutsche. Damit die Allgemeinheit nicht mit den Verfolgten sympathisiert, werden kritischen aktive Menschen schnell pauschal als Mitglieder des „Schwarzer Blocks“ denunziert. In Göttingen hat es den Sohn des Kreistagsabgeordneten Ramaswamy erwischt. Einige Tage vor der Demo hatte ein Rollkommando der Polizei das Haus der Familie heimgesucht. Gegen diese Razzia demonstrierten 600 Menschen. Dass ausgerechnet bei der Soli-Demo der Sohn der Geschädigten den Rechtsstaat so körpernah zu spüren bekam, hat schon was: Er wurde am Kopf im Würgegriff hinter eine Polizeikette gezerrt. Die Verletzungen waren beabsichtigt. Der Geschundene verlor das Bewusstsein.
Die Bürgerrechtsorganisation „Bürgerinnen beobachten die Polizei“ veröffentlicht auf ihrer Homepage folgenden Bericht: „Eskalierende Polizeigewalt“ weiterlesen

Rache aus dem Stall

Wir haben es satt!
Am 21. Januar werden zum 7. Mal Zehntausende durch‘s Berliner Regierungsviertel ziehen und für eine „andere Landwirtschaft – eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft“ demonstrieren. Anlass ist – wie in den vergangenen Jahren auch – die Grüne Woche. Längst sind die Folgen von Massentierhaltung und agrarindustrieller Produktion nicht mehr zu übersehen. „Die Rache aus dem Stall“ kann jeden treffen: Antibiotikaresistente Bakterien entweichen über Belüftungsanlagen aus den Megaställen. Und – wie jüngst berichtet – ist man bei der Suche nach einer der Quellen von Vogelgrippeviren auf die Intensivtierhaltung von Hühnern, Enten und Puten gestoßen. Die Massentierhaltung macht nicht nur die Tiere krank, sondern gefährdet auch immer mehr Menschen.
Jedoch welche Alternativen sind möglich? Wie kann eine Lebensmittelproduktion aussehen, unter der weder Tiere noch Umwelt leiden? Wie kann der weltweite Hunger wirksam bekämpft werden? Antworten findet man auf der Homepage der Aktionsgemeinschaft „Wir haben es satt“.