Frieden – nicht für alle

Frieden u.a. nicht für Flüchtlinge – statt dessen Knäste vor den Mauer der EU. Bloß keine Fremden – wer ist denn eigentlich fremd? Der kleine Herr Jesus wäre mit seinen Eltern auch nicht weit gekommen. Selbst aus dem Kirchenasyl wollte die Kieler Ausländerbehörde am 20.12.2023 die volljährigen Söhne einer afghanischen Frauenrechtlerin aus dem  Schweriner Kirchenasyl deportieren lassen. Erst als die Mutter sich und ihre minderjährigen Kinder töten wollte,  ließ die Staatsmacht von ihren Opfern ab. Einem Kind war es zusätzlich gelungen, die britische Anwältin der Familie telefonisch zu erreichen. Die Verletzten kamen ins Krankenhaus, die Abschiebung wurde ausgesetzt. Abschiebungen aus dem Land der glücklichsten Deutschen. So sieht das christliche Menschenbild u.a. von schwarz/grün  inzwischen aus. Ich bin zwar keine Christin, aber irgendetwas hab ich da nicht mitbekommen: Verfolgten keine Unterkunft mehr bieten, Volljährige ukrainische Männer abschieben oder ihne zumindest das Bürgergeld streichen (vorschlag der ach so christlichen Union) und nicht zuletzt 600 000 Palästinenser einpferchen und krepieren lassen –  eine Idee der israelischen klerikal-faschistischen Regierung. Dankenswerterweise gab es ja den Überfall am 7. Oktober und schon hatte man für den Massenmord – man kann auch Ethnozid dazu sagen – eine Rechtfertigung. Soldaten sind Mörder – das wußte schon Tucholsky – dass sie aber die eigenen Leute abknallen – vor allem Geiseln, zu deren Befreiung man ja schließlich tötet, das gibt es nicht so oft. Mit nacktem Oberkörper und weißer Fahne in der Hand wurden sie auf kurze Distanz erschossen. Einer sah irgendwie schon aus wie ein Araber, einer hatte rote Haare – aber: lieber ein Toter mehr als einer zu wenig…..Nun verbreitet die israelische Propaganda quasi als Rechtfertigung für vielen toten Kinder, dass sie kleine, kindgerechte  Bombengürtel  gefunden haben – Friede sei mit euch…. Man kann sich ausrechnen wie lange das noch gehen wird. Rund 400 Tote pro Tag, 600 000 akut vom Tod duch Krankheit und Hunger bedroht, bleibt noch ca. 1 Mio Palästinenser – aber die schaffen wir auch noch. Zur Zeit werden wieder mit Hochdruck Doppelstaatler aus der Todeszone evakuiert. Von den jeweiligen Botschaften in Raffah abgeholt und via Kairo ausgeflogen. Andere schaffen es mit Hilfe von Schleusern raus aus dem Elend. In manchen Ecken der Welt ist Schleuser eben ein ehrbarer Beruf. Man erinnere sich nur an die Zeit der deutschen Teilung: Da waren Schleuser hochangesehen – egal wieviel Kohle sie mit den Flüchtlingen machten.
In Zeiten wachsender Inhumanität freue ich mich an manchen Tagen, dass ich schon älter bin. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
Wer die ganze Geschichte über den Versuch der Kieler Ausländerbehörde, aus dem Kirchenasyl abzuschieben, hier die Pressemitteilung von Asyl in der Kirche:

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Ethel Smyth

Das wahrscheinlich bekannteste Werk der englischen Komponisten Ethel Smyth ist die Hymne der Suffragetten: „The March of the women“. Den Text schrieb die Dichterin und Journalistin Cicely Hamilton.  Eine  Aufführung dieses Liedes der besonderen Art fand statt, nachdem zahlreiche britische Frauenrechtlerinnen 1912 im Londoner Gefängnis Holloway inhaftiert wurden. Der britische Dirigent Thomas Beecham, besuchte damals die Komponistin Smyth im Gefängnis: Ich kam im Gefängnishof an und fand die edle Gruppe der Märtyrerinnen vor, wie sie dort auf und ab marschierten und mit Herzenslust ihr Kriegslied „March of the Women“ sangen, während die Komponistin wohlwollend aus einem der oberen Fenster zusah und dazu mit bacchantischer Energie den Takt mit einer Zahnbürste schlug. rauen
Komponiert hatte Ethel Smyth die Hymne 1910, um die  Haftentlassung der vielen Frauen zu feiern, die am Schwarzen Freitag verhaftet worden waren.
Viele Jahre später, 1930, als der Kampf endlich gewonnen war, wird zu Ehren von Emmeline Pankhurst vor dem britischen Parlamentsgebäude eine Statue errichtet. Bei der feierlichen Enthüllung spielt das Orchester der Londoner Polizei unter Leitung von Ethel Smyth die Hymne der Suffragetten „March of the Women“.
Im Verlag Ebersbach und Simon erscheint im August 2023 die Biografie von Ethel Smyth. Herausgegeben und übersetzt von Heddi Feilhauer, 238 Seiten, 24,00 Euro.

Mein Feature trägt den Titel:
Die Suffragetten – der erbitterte Kampf ums Frauenwahlrecht in England
1910 berichteten weltweit  Zeitungen über zusammengeschlagene Frauen, denen das Blut auf ihre weißen Kleider tropfte. Am „Schwarzen Freitag“ war es vor dem Parlament in London zu den ersten blutigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstrantinnen für das Frauenwahlrecht gekommen. In keinem anderen Land nahm dieser  Kampf derartige Formen an wie in England. Die Staatsmacht reagierte mit nie dagewesener Brutalität. Warum wehrte sich das Land mit der längsten  parlamentarischen Tradition in Europa so vehement gegen das Recht der Frauen genauso wie Männer die Abgeordneten des Parlaments zu wählen?

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