

Georgia O’Keeffe nannte ihre Mohnblumen „Oriental Poppy“
Wie ich die Großstadt hinter mir ließ und an die Küste zog


Georgia O’Keeffe nannte ihre Mohnblumen „Oriental Poppy“
Tja, das ist mal wieder typisch für unsere Medien – nicht nur die des Mainstreams: in Kolumbien hat nicht nur ein linker Kandidat die 1.Runde der Präsidentschaftswahlen gewonnen, sondern auch die Frau an seiner Seite. Und wie Schweizer Medien berichten ist sie diejenigen, die das Duo so einzigartig macht: Francia Marquez gehört zu den fünf Millionen KolumbianerInnen mit afrikanischen Wurzeln. Sie sagte: es gehe nicht um die Farbe der Haut, sondern um die Elite, die glaubt, allen überlegen zu sein. Auf jeden Fall gibt sie denjenigen eine Stimme, die nie eine hatten.
Sie hatte bereits bei den Vorwahlen im Linksbündnis für eine Überraschung gesorgt: sie bekam hinter Gustavo Petro die meisten Stimmen!
Für mich ist er einer der unangenehmsten Jobs, die es für ReporterInnen gibt: SportlerInnen direkt im Ziel oder nach Abpfiff eines Spiels zu befragen. Die Leute sind in aller Regel bis zum Abwinken erschöpft und die meisten wissen nichts mehr von dem, was sie gerade gemacht haben. Ich glaube Rolf Töpperwien war der Erfinder dieser in aller Regel schrecklichen und inhaltsleeren Wortwechsel mit Mikrofon. Als erfahrener TV-Journalist hätte Nils Kaben an diesem Abend (es war ja fast Mitternacht) schon bei der 1. Antwort von Toni Kroos den Braten riechen müssen: „Ja, da gibt es nichts mehr hinzuzufügen!“ Uih, da war das Eis schon sehr dünn. Noch so ne geschlossene, selbst beantwortete Frage und es rumst. Toni Kroos reißt sich noch mal zusammen, erzählt das mit seinen drei Kindern, und dass sie im CL Finale nicht gegen ne Dorfmannschaft gespielt haben. – Da hätte der Koll. Kaben eigentlich Schluss machen müssen. Er kann nicht von Kroos erwarten, dass der ihm sagt: Als wir merkten, dass die Liverpooler besser sind als wir, haben wir sie auflaufen lassen, hinten dicht gemacht, einen Riesen ins Tor gestellt und auf Konter gehofft. Bela Rethy hat noch versucht dem Kollegen den Arsch zu retten und erklärt, was der eigentlich fragen wollte. War sehr kollegial. Aber der Rest der Meute würde sich auf den Pechvogel stürzen.
Interessant fand ich die Einteilung der Fragen in negative und positive. Negative sind normale Fragen, oder? Die positiven sind Lobhudelei, die nur mit ja bestätigt werden müssen. Mertesacker ist auch schon mal „negativ“ befragt worden….. Alles nicht so einfach.
Die alte Reporterin kann nicht einfach nur ferngucken.
Die Rückkehr zu den sogenannten guten alten Zeiten steht bei einer wachsenden Zahl von Mitmenschen oben auf der Agenda. Zurück zum alten Italien, zum alten Spanien uuuhhh- das kann nur Francozeit bedeuten. und bei uns in welche Zeit träumen sich unsere Fans von Vaterland und Familie? Mit dem Sozialismus wurde in den Republiken des ehemaligen Jugoslawien auch der emanzipatorische Fortschritt begraben, stellt die bosnische Schriftstellerin Lana Bastašic fest. Lana Bastašic wurde 1986 in Kroatien geboren, ihre Eltern sind Serben und sie wuchs in Bosnien auf: kurzum sie ist ein Kind des alten Jugoslawien. Sie beobachtet ihre Umwelt mit klarem Blick: „Frauen verschwinden aus der Öffentlichkeit, sexuelle Belästigung ist wieder an der Tagesordnung: „Als ein Museumsdirektor aus Belgrad mich öffentlich meiner angeblich ‚blasphemischen Gedichte‘ und ‚lesbischen Geschichten‘ wegen beschimpfte, richtete sich der Angriff nicht gegen mich, sondern gegen meinen Vater. Herr Bastašić habe, so der Direktor, ‚seine Tochter nicht richtig erzogen‚. Noch nicht einmal meine Blasphemie gehörte mir selber. Mein Vater hatte es versäumt, mich zu zähmen. Außerdem zeigten meine Tätowierungen, ‚dass ich die Kunst der Hexerei‘ verehrte, was den orthodoxen christlichen Werten widersprach.“