Teller statt Heizung

Ist der Mai kühl und nass, füllt er dem Bauern (und der Bäuerin) Scheuer und Faß.
Und man höre und staune: unsere Bauern wollen in diesem Jahr ihren Roggen tatsächlich als Brotgetreide verkaufen und nicht wie sonst immer als GPS (Ganzpflanzensilage) an die Biogasanlagen. Wer sorgt für das Umdenken? Der Markt! Es gibt nämlich mehr Geld für Korn als für GPS. So einfach kann das Leben sein.

Für Gott, Familie und Vaterland

Die Werte der Rechten sind bekannt und genauso unglaubwürdig. Dass die Schutzvereinigung der Kinderschänder gegen Abtreibung ist, erklärt sich von selbst: Mann braucht ja schließlich Nachschub. Diesen brauchen die Gunmen auch, die ab und zu mal unter Grundschulkindern Blutbäder anrichten. Das lebende Leben ist den Klerikalfaschisten völlig egal – Hauptsache das Ungeborene erreicht das Kindesalter. Yeah!

die VR Bank des Tages

gerade musste ich mich mal wieder über hochbezahlte Deppen aufregen und ein Briefchen schreiben:
an die „Sehr geehrte Herren“ der VRBANk Lufwigsburg,
(ich nehme an, dass die Tiefflieger bei Ihnen – wie so oft – rein männlichen Geschlechts sind)
dank der Verdi – Informationspolitik kann die Bankkundin auch im hohen Norden von den Merkwürdigkeiten im tiefen Süden erfahren. Tja, so was nennt man union busting und wird immer gern angewandt, wenn man im Vorstand nicht mehr weiter weiß – vor allem, wenn genug Warmduscher im BR Sitz und Stimme haben. Wer hätte nicht schon so etwas erlebt und musste solche Persönlichkeiten kennenlernen.
Bei uns im Sender wurden die allerdings im hohen Bogen abgewählt und Menschen in das Arbeitnehmenden – Gremium gewählt, die nicht ihren Wohnsitz im Enddarm der Chefetage haben.
Genossenschaft – Gewerkschaft – war da nicht mal was? Scheint lange her zu sein. Vielleicht sollten Sie mal die Vorstandsgehälter kürzen, dann blieben ihnen und mir Leute wie T. Häberle erspart.
siehe auch: Ludwigsburger Kreiszeitung

Tod einer Journalistin

Shirin Abu Akle war nicht irgendeine Reporterin. Sie war die berühmteste, die es seit 25 Jahren wagte den israelischen Soldaten, Polizisten oder welchen Kindern, da auch in Uniform auftraten, auf die Finger oder besser auf die Gewehrläufe zu schauen. Das hat sie auch im Flüchtlingslager  Dschenin gemacht als zum tausendsten Mal dort eine der berüchtigten Razzien stattfanden. Sie trug Helm und Splitterschutzweste und wurde offensichtlich ins Gesicht geschossen – hingerichtet, wie Augenzeugen bekunden. Dass ab und zu auch mal die Hamas derartige Erschießungen vornimmt, wissen diejenigen, die sich mit diesem Dauerkonflikt seit den 40iger Jahren beschäftigen. Aber im Fall Shirin Abu Akle war es wohl ein überforderter israelischer Soldat, der den Mord beging.
Den israelischen Behörden war das aber noch nicht genug. Selbst im Tod ließ man die Frau nicht in Ruhe. Polizisten griffen sogar die Sargträger bei der Trauerprozession an. Man ist zwar allgemein entsetzt über so viel Brutalität, aber das liegt vor allem daran, dass man sich – vor allem im Westen – schon lange abgewöhnt hat, über den palästinensischen Alltag Gedanken zu machen. Die einen gelten als Menschen 2. Klasse, von denen immer eine Gefahr ausgeht. Die anderen sind Jugendliche – meist direkt von der Schulbank – auf deren Schultern die gesamte Sicherheit Israels lastet. Dass diese jungen Leute ein Sicherheitsrisiko sind, ist klar. Den Preis zahlen die Palästinenser.
Und dann die Berliner Behörden, denen das Gedanken an die Vertreibung von 750 000 Menschen aus ihrer Heimat, seit 1948 ein Dorn im Auge ist, so dass alle Veranstaltung zum Gedenken an die Naqba  verboten werden. Und bei der Gelegenheit wird auch das öffentliche Trauern um eine Reporterin einfach mal verboten.  Nach dem Motto: war das was?