Die Berlinale online hat gezeigt, was sie kann. Einen tollen – ach so lustigen – Film prämiert. Dieser Film zeigt deutlich, welche Spuren die ewigen Pornofilme im Fernsehen – vor allem – bei Männern hinterlassen. Der rumänische Regisseur erzählte voller Stolz, dass er als junger Mann immer Pornos im deutschen Kanal von RTL gesehen hat und alle „Fachbegriffe“ auf deutsch kennt. Also dass, was immer beim Porno von den Darstellerinnen neben dem obligaten Stöhnen so geredet wird. Und aus diesen Jugenderinnerungen hat er einen Film gemacht, in dem eine Lehrerin (!) sich beim Geschlechtsverkehr filmt. Dieses Produkt gerät – irgendwie – ins Internet, oder wie heute gern gesagt wird: es geht viral. Den Rest kann man sich denken. Die Frau wird zum – natürlich nicht zum positiv bewerteten – Internetstar, weil alle Pornos gucken und sie wird in der realen Welt angefeindet und – vor allem – von Männern für vo(ö)gelfrei erklärt. Toller schwarzer Humor – heißt offiziell.
Und das so kurz vorm 8.März, an dem sich immer alle fragen, warum Frauen es schwerer haben im Leben als Männer. Antwort: u.a. wegen solcher auf die Leinwand gebrachter männlicher Phantasien. Wahrscheinlich wollte der Regisseur als kleiner Junge auch immer mal mit seiner Lehrerin ins Bett – und da es nicht geklappt hat, rächt er sich eben auf seine Weise. Vielleicht ist er ja auch ein Incel – einer jener hegemonialen Männer, die zu geizig sind, um für Sex bei Sexarbeiterinnen zu bezahlen.
Tag des Artenschutzes
Pünktlich zum Tag des Artenschutzes flogen heute die ersten Kiebitze über die Felder, 2 untersuchten einen begrünten Kartoffelacker näher. Kie wie kiewitt….
Seit Tagen herrscht bester Sonnenschein, obwohl immer dichter Nebel und Dunst vorhergesagt sind. Zu diesem leicht milchig blauen Himmel passen die Rufe der Vögel: die Feldlerche hört man schon seit einer Woche und heute nun die Kiebitze!
März 2021

Frauengeschichte
Geschichte, die Frauen gemacht haben, wird gern vergessen….soll ich jetzt noch sagen – von Männern, oder ist klar wer so etwas gerne unter den Teppich der Weltgeschichte kehrt? So geschehen gerade mal wieder beim Reizthema „queer“. An die 200 Schauspielerinnen und Schauspieler haben sich vor Kurzem als LGBTQ geoutet und zwar in derselben Form wie 1971 375 Frauen im Stern „Wir haben abgetrieben“. Jetzt wagt die zuständige FAZ – Redakteurin darauf hinzuweisen, dass das Risiko, das die Frauen vor 50 Jahren eingegangen sind, als sie sich öffentlich zum Begehen einer Straftat bekannten, ein erheblich höheres ist, als das, das die SchauspielerInnen eingingen. Darüber hinaus hat sie sich übrigens nur lobend über Sinn und Zweck der Outing-Aktion geäußert.
Aber: das reicht – vor allem den Männern – nicht, die nun zum Shitstorm rufen, und die Redakteurin zur „Queerfeindin“ erklären – nur – s.o. – weil sie es wagte auf etwas hinzuweisen, was nur Frauen gemacht haben und das unter erheblichem persönlichen Risiko.
Mal abgesehen davon begeht der Kampf gegen den §218 gerade sein 150 jähriges Jubiläum, u.a. mit Prozessen vor dem Berliner Amtsgericht. Aktivistinnen hatten mit einer Sitzblockade sich dem sog. „Marsch für das Leben“ (ja, so was gibt es auch in Deutschland – gerne auch mit Grußworten von Annette Schavan und K.T.z.Guttenberg) in den Weg gesetzt. Sowas ist natürlich strafbar…… nicht nur im klerikal-faschistischen Polen oder in der Hochburg der bigotten Evangelikalen in den USA.