Doktor oder nicht Doktor

Natürlich dreht sich die Welt weiter auch ohne Dr. Titel. Auch wenn Springers „welt“ ganz vorne sitzt beim großen Halali gegen die eventuelle künftige Regierende Bürgermeisterin. Die Berliner CDU witterte eine Chance Giffey was am Zeug zu flicken. Die Partei selber ist seit den Zeiten der Herrn Diepgen und Landowski – sprich seit der Berliner Bankenaffaire – ziemlich weit weg vom Schuss. Also muss gegen eine aussichtsreiche Kandidatin Stimmung gemacht werden und das geht meistens ziemlich gut mit Gutachten. So auch jetzt. Die FU fand die Angelegenheit nicht wirklich schwerwiegend – hat das aber nicht expressis verbis gesagt – und da wird nun der Hebel gesehen. Durfte die Universität rügen oder nicht. Der CDU Gutachter sagt „nein“, weil es nicht vorgesehen ist. Battis, der Gutachter der FU sagt, in minderschweren Fällen kann man zum Mittel der Rüge greifen. Nun muss die FU den „minderschweren Fall“  aber erst einmal feststellen. D.h. erneute Prüfung. Die SPD ist wahrscheinlich froh, dass das ganze Theater jetzt über die Bühne geht. Bei der Wahl zur Landesvorsitzenden Ende November wird ja nichts schief gehen. Und wie aus dem Lehrbuch des Reputationsmanagements erscheinen nun Zeitschriftenartikel, die diese Schmierenkomödie entsprechend aufspießen.
Allerdings gilt auch für Politikerin Giffey: wer sich auf den Markplatz stellt, muss sich nicht wundern, dass die Hunde ihre Bein heben…..u.a. der nicht mehr im grellen Rampenlicht stehende Herr Kubicki.
Aber Franziska Giffey ist es gewöhnt, dass merkwürdige Steine in ihrem Weg liegen. Wer hätte gedacht, dass aus der – immer nicht ganz für voll genommenen – Sozialstadträtin einmal eine Bezirksbürgermeisterin und Bundesministerin wird. Nun findet die CDU nichts anderes als  wachsweiche Plagiatsvorwürfe, an denen offensichtlich nichts dran ist.

 

 

 

 

They grabbed him by the ballot

Wahrscheinlich sollte es eher „by the balls“ heißen – aber nun ja wir sind in den USA und da lassen sich T-Shits und Kapuzenpullover besser mit der milderen Aufschrift verkaufen. Der Ursprung der Kampagne liegt in der Zeit von „#Me too“ und ruft Frauen auf, endlich wählen zu gehen und die männliche Vorherrschaft im politischen Raum ein wenig abzumildern.

 

Corona und nun?

Langsam sickert die Erkenntnis durch, dass uns das Corona-Virus noch lange begleiten und in Wellen immer mal wieder auf sich aufmerksam machen wird. So wie jetzt das Vogelgrippe-Virus H5N8. In Nordfriesland sind alle Enten und Gänse wieder im Stall und wir überlegen – noch vor St.Martin, wo wir unseren Weihnachtsbraten herbekommen.
Weihnachten wird übrigens wie immer verlaufen. Ich mochte diese zwanghafte Besucherrei zu den sogenannten Festtagen noch nie!  Und im Dorf wird schon seit Wochen – d.h. lange vor diesem Lockdown – an einem Freiluftgottesdienst an Heilig Abend gebastelt. Bei den Temperaturen wird das wohl auch gehen.
Dieser Lockdown ist irgendwie merkwürdig. Kunst und Kultur stehen auf einer Stufe wie Spielhallen, Bordelle und Paintballanlagen. Wären sie bei der Bildung einsortiert, würden sie nicht geschlossen werden. Denn Volkshochschulen, die ihre Veranstaltungen in örtlichen Kinosälen abhalten (vormittags ist da noch nie viel los gewesen) machen weiter, nur abends laufen dann keine Filme…..tja. Das ist eine weitsichtige Kommune, die weiß wie gut die Lüftungsanlagen im Kino sind. Vielleicht sollten die Schulen dem Beispiel folgen. Es wird nämlich noch viele Appelle brauchen bis endlich die Luftreiniger in die Klassenräume kommen. Allerdings gerät dann das Allheilmittel Digitalisierung wieder ins Hintertreffen und das wollen wir natürlich nicht. Genauso wenig wollen wir das Thema ÖPNV anschneiden: „10 Personen aus 2 Haushalten“ – wie soll das in Bus und Bahn umgesetzt werden? Und das der ÖPNV schon immer die Bakterien und Virenverbreitung mittels Schmier- und Tröpfcheninfektion gefördert hat, darf auch nie so laut gesagt werden. Heute habe ich es das erste Mal gehört – ich glaube – es war Gerhard Baum, der die Omerta brach.
Allerdings hat es im Sommer genug Zeit gegeben, die Fahrpläne zu entzerren, oder Belegungsquoten einzuführen, ab wann denn so ein Bus oder Straßenbahn als voll gilt. Geschäfte dürfen pro 10 Quadratmetern 1 Menschen im Laden zulassen. Geregelt wird das durch die Anzahl der Einkaufswagen.
Aber wie war das nochmal mit den Infektionszahlen: wenn am Wochenende nicht so viele Leute zum Testen gehen, sinken die Infektionszahlen automatisch …… Bislang hieß es immer, die Gesundheitsämter würden nicht alles melden am WE …..Ja, was denn nun?

 

 

Halloween

Schon irgendwie merkwürdig, dass ein ursprünglich keltischer Feiertag, der von den Katholiken übernommen wurde, seit einigen Jahren in evangelischen bzw. eher unreligiösen Gegenden begangen wird. Die katholischen Iren haben einige keltische Bräuche mit in die USA genommen. Dort machte man aus dem „All Hallows Eve“  Halloween und schuf ein reichhaltiges Merchandising, das schließlich seinen Weg nach Deutschland fand. Die bekannteren keltische Feiertag wie Ostara und Beltane werden bei uns von eher rechten neuheidnischen Gruppen gefeiert. Nun weist selbst Gärtner Pötschke auf „Samhain“ als Ursprung von Allerheiligen hin.

Blasphemisch wie ich veranlagt bin, habe ich ein ewiges Licht auf die Gräber unserer Hunde gestellt.