Wer behindert wen?

Wenn es nach der AFD geht, werden alle Behinderten wieder wie früher auf Hilfsschulen – heute Förderschule – geschickt. Inklusion sei zu teuer und müsse – O-Ton AFD: „…erst eimal beweisen, dass sie besser ist als die sog. Förderschulen.“ Auch Inzest ist für die AFD im Bundestag ein Grund für Behinderung. Wer wohl da aus einer inzuchtartigen Beziehung hervorgegangen ist – frage ich mich. Behinderte behindern die Nichtbehinderten und so weiter und so fort. Es wird kaum ein Vorurteil aus der unteren Schublade der Kleingeister ausgespart.
Gegen das Feindbild Nr. 1 schließen sich gerade die Reihen: DIE AUSLÄNDER. Wann wird es den Behinderten an den Kragen gehen? Menschen wie D.Trump finden sich großartig, wenn sie Behinderte verächtlich machen. In Deutschland fängt das auch an – natürlich in den sog. Sozialen Medien. Und der 13 % Sumpf applaudiert!
Und so etwas finden 30 % der Thüringer und Sachsen gut. Davor haben nicht nur die Behinderten Angst. Vor solchen MitbürgerInnen habe auch ich Angst.

 

Grenzen dicht

Hier mal wieder ein Beitrag gegen den Zeitgeist von Heribert Prantl. Er wird wohl nichts dagegen haben, wenn ich seinen Text einfach mal kopiere.

„Der Flüchtlingsschutz hat keinen parteipolitischen Hüter mehr. Die AfD gibt den bösen Ton vor, dem die CDU/CSU, die SPD und die FDP folgen. Die Grünen, die vor 35 Jahren die Anführer des Widerstands gegen die Grundgesetzänderung waren, sind stumm geworden. Und beim BSW vertritt Sarah Wagenknecht die Position, die seinerzeit ihr jetziger Ehegatte Oskar Lafontaine vertrat: der war damals, noch in der SPD, der erste prominente Sozialdemokrat, der eine Grundgesetzänderung propagierte und den Verzicht auf das einklagbare individuelle Grundrecht auf Asyl. Es gab große Debatten, öffentliche und in den Sitzungen der Parteigremien. Heute gibt es nur noch den Wettbewerb, wer am schnellsten noch schärfere Forderungen stellt. Das geht so weit, dass jetzt die große europäische Errungenschaft, die offenen Grenzen, durch massive Grenzkontrollen in Frage gestellt werden.

In der aktuellen Debatte gibt es nur einen, der laut, klar und vernehmlich Kritik übt: Bodo Ramelow, der bürgerlich-linke Noch-Ministerpräsident von Thüringen. Er propagiert zwar schnellere Asylverfahren und die Abschiebung von Flüchtlingen, „die bei uns permanent die Regeln brechen“; er kritisiert aber zugleich die manifeste Ausländerfeindlichkeit der aktuellen Migrationsdebatte und fordert mehr Zuwanderung. Allein in Thüringen, so sagt er, fehlten Hunderttausende Arbeitskräfte. Ramelow erklärt wörtlich im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Deshalb kriege ich langsam Angst vor der gesellschaftlichen Debatte, die von spektakulären und sehr negativen Fällen dominiert wird und nicht von den vielen Fällen, in denen Integration gelingt. Stattdessen wird beim derzeitigen Überbietungswettbewerb der Abschreckungsgrausamkeiten leider auch intensiv die Ausländerfeindlichkeit getriggert. Am Ende kommt nur das Gefühl raus: Die AfD hat es ja gesagt. Jetzt sagen es die anderen auch.“

Ramelow hat recht. Die aktuelle Debatte ist eine völlig undifferenzierte, eine rohe Debatte, eine Debatte ohne Zwischentöne, eine Debatte ohne Herz und Verstand. Obwohl die Flüchtlingszahlen nicht steigen, sondern sinken, wird von einem Notstand geredet. Der Notstand besteht nicht in der Zahl der Flüchtlinge, er besteht in der Art und Weise, wie darüber geredet wird. Der Notstand besteht darin, wie im Bundeshaushalt die Mittel für die Förderung von Integrationskursen gekürzt werden. Integrationsarbeit ist ein wichtiger Beitrag zu Sicherheit! Man darf sich nicht einschüchtern lassen von denen, die Gift und Galle spritzen; nicht von denen, die nicht die Zivilgesellschaft, sondern die Unzivilgesellschaft repräsentieren. Es gibt hierzulande auch Zigtausende von Menschen, die immer noch und trotz alledem den Flüchtlingen helfen – beim Deutschlernen, beim Umgang mit den Behörden, beim Fußfassen in diesem Land. Von ihnen soll sich die Politik beeindrucken lassen. Sie handeln nach der Regel: Handeln wir so, wie wir behandelt werden wollten, wenn wir Flüchtlinge wären.“

Vor einem Jahr

war es auch schon kühler geworden. Am 12. 09. begannen die kalten Nächte. Am 14.09. 2023 war es:
nachts: sternenklar bei kalten  5 Grad
9.00 Uhr: 4/8 AsAc, W1-2, 11 Grad
später:  4/8 AsAc, W2, 18 Grad
Das letzte Bad im Baggersee nahmen wir allerdings erst am 18.9. Da gab es nochmal einen Warmluftvorstoß nach Norden auf der Vorderseite des 1. Herbststurms. Ein ehemaliger Hurrikan hatte es bis zu uns nach Schleswig-Holstein  geschafft.

 

 

 

Haas & Czjzek 1792

Das Essgeschirr mit dem Goldrand stammt aus dem Fichtelgebirge -genauer von der tschechischen Seite des Fichtelgebirges –  nordöstlich von Karlsbad aus Schlaggenwald bz. Horni Slavkov. Von dort kommt das who is who der Porzellanindustrie: u.a. Rosenthal, Hutschenreuther, Arzberg, Seltmann Weiden etc. sozusagen alles, was nicht aus Meißen stammt.

1867 übergab August Haas seine Fabrik an seinem Sohn Georg, den nachmaligen Freiherr Haas von Hasenfels und seinen Neffen Hans Czjzek, später Hans Czjzek Edler von Smidaich. Ausgerüstet mit reichen Fachkenntnissen und grosser Arbeitskraft brachten die beiden neuen Inhaber in vereintem, jahrzehntelangem Schaffen das Unternehmen durch Vergrösserungen und Verbesserungen auf technischem Gebiete, zu hervorragender Bedeutung und schliesslich selbst zu Weltruf. Die Fabrik Schlaggenwald wurde im Laufe der Jahre grösstenteils auf bessere Tafelserviceware umgestellt und besitzt 1925 zehn Rundöfen, einen Kobaltofen und beschäftigt nahezu 600 Arbeiter. Durch die Tatkraft der beiden Inhaber gelang es im Laufe der Jahre die Fabrikate nahezu auf allen Märkten der Weilt einzuführen. 1914 starb Georg Freiherr von Hasenfels, während Hans Czjzek Edler von Smidaich hochbetagt seinen Lebensabend in Wien verbrachte.